Livni reist nach China
Außenministerin Tzipi Livni plane am Samstag eine Reise nach China, sagte ein Mitarbeiter des Außenministeriums am Donnerstag in Jerusalem. Israel nehme die Drohungen der Führung in Teheran sehr ernst und unterstütze eine neue Resolution des UNO-Sicherheitsrates. "Wir glauben, dass Diplomatie nur Erfolg hat, wenn der Iran eine geeinte diplomatische Gemeinschaft sieht", sagte der Beamte auf Anfrage.
Zuvor hatte sich die israelische Außenministerin Livni bereits auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Außenministerin Condoleezza Rice am Mittwoch in Jerusalem für härtere Sanktionen des Weltsicherheitsrates gegen den Iran ausgesprochen. Um Russland und China mit an Bord zu bekommen, habe es in der Vergangenheit einige Kompromisse gegeben, sagte Livni. "Ich hoffe, dass wird diesmal nicht der Fall sein."
Iran spricht von "psychologischem Krieg"
Teheran hat unterdessen die Warnung von US-Präsident George W. Bush vor der Gefahr eines "Dritten Weltkriegs" mit Blick auf das iranische Atomprogramm als Propaganda zurückgewiesen. "Die Äußerungen des US-Präsidenten, die beteuern, dass Iran den Bau einer Atomwaffe anstrebt, sind Teil eines psychologischen Kriegs", sagte der stellvertretende Chef von Irans Nationalem Sicherheitsrat, Abdolreza Rahmani Fazli, am Donnerstag laut einem Bericht der iranischen Nachrichtenagentur ISNA.
Äußerungen wie Bushs Warnung vor einem Weltkrieg zeigten "die Wut der USA auf den Erfolg des Irans auf der internationalen Bühne". Am Dienstag hatte Wladimir Putin als erster russischer Präsident seit mehr als 60 Jahren den Iran besucht und dem Land im Streit um sein Atomprogramm den Rücken gestärkt.