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Wasser ist für Anleger zu einem wichtigen Thema geworden. Die Mittelzuflüsse in nachhaltige Fonds steigen.

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Nachhaltige Investmentfonds erfahren in diesem Jahr eine sehr hohe Aufmerksamkeit. Speziell das Thema Klimawandel avancierte im Frühjahr zu einem Hauptthema der Finanzmärkte. Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften, stehen auch im Fokus vieler Fondsmanager.

Die Schweizer Fondsgesellschaft Swisscanto setzt mit dem im Februar aufgelegten "Swisscanto (LU) Equity Fund Climate Invest" genau auf solche Unternehmen. Das Fondsmanagement investiert weltweit in Betriebe, die einen Beitrag zur Reduktion des Klimawandels oder dessen Folgewirkungen leisten. Der Fonds investiert derzeit in rund 65 Einzelwerte und hat seit seiner Auflage eine Performance von 15,38 Prozent erzielt. "Dieser Fonds empfiehlt sich für Anleger, die Klimaschutz aktiv unterstützen möchten und ihr Portfolio mit einem nachhaltigen Baustein ergänzen möchten", sagt Volker Weber, Nachhaltigkeitsexperte und Mitglied der Direktion von Swisscanto.

Dauerbrenner Wasser

Veranlagungen rund um das Thema Wasser sind in den vergangenen Jahren zu einem fixen Element nachhaltiger Investoren geworden.

"Aufgrund der zu erwartenden Entwicklung - knappes Angebot, steigende Nachfrage, hoher Investitionsbedarf, fortschreitende Privatisierung - sind die Renditechancen von Unternehmen in diesem Sektor langfristig äußerst attraktiv", erläutert Bernhard Engl, Direktionsmitglied von Swisscanto. Daher haben die Schweizer im September ihre Produktpalette mit dem "Swisscanto (LU) Equity Fund Water Invest" erweitert. Der Wasserfonds investiert in Unternehmen, die in Kernbereichen des Wassersektors tätig sind: Wasserversorgung, -aufbereitung, -technologien und -dienstleistungen, Wasserkraft und Wassereffizienz sowie Land- und Forstwirtschaft. Unternehmen, die am Rande der Wertschöpfungskette des Wassers arbeiten, werden ausgeschlossen.

Insgesamt verwaltet die Swisscanto-Gruppe ein Anlagevolumen von 82 Mrd. Schweizer Franken in 132 Fonds. Davon sind 84 Fonds in Österreich zum Vertrieb zugelassen.

Wachsender Markt

Die Möglichkeiten, nachhaltig oder ethisch zu investieren, nehmen zu. Ende 2006 waren im deutschsprachigen Raum bereits 137 nachhaltige Fonds mit einem Gesamtwert von 18,2 Mrd. Euro zugelassen. Ein Jahr davor gab es zwar auch schon 124 Fonds, deren Gesamtvolumen lag aber "nur" bei 8,6 Mrd. Euro. Der Großteil des Volumenwachstums ist auf "Wasser- und Neue Energiefonds" zurückzuführen, hatte das Bankhaus Schelhammer & Schattera gemeinsam mit der Wiener Städtischen Versicherung erhoben.

In einer Länderaufteilung für nachhaltige Fondsprodukte sind in Deutschland rund 13,4 Mrd. Euro in solche Fonds investiert, für Österreich wurde per Ende 2006 ein in nachhaltige Fonds investiertes Gesamtvolumen von zwei Mrd. Euro errechnet.

Nachhaltig investieren ist aber nicht nur für Fondsanleger möglich. Auch Versicherungen haben diesen Trend erkannt. Bei fondsgebundenen Lebensversicherungen stehen mittlerweile auch nachhaltige und ethische Fonds zur Auswahl. Der "Superior 3" von Schelhammer & Schattera kann etwa bei der Wiener Städtischen für fondsgebundene Versicherungen gewählt werden. Auch die Zurich Versicherung bietet in Kooperation mit der Société Générale eine Lebensversicherung an, die in die Bereiche Wind, Wasser, Solarenergie und Biomasse investiert. (Bettina Pfluger, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18.9.2007)