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Schauspielerin Katharina Stemberger setzt sich für kostenlose HPV-Impfung ein

Foto: AP/Lilli Strauss
Wien - "Ich sitze hier als Vertreterin aller Frauen und Männer, die keine Zwei-Klassen-Medizin haben wollen", sagte Schauspielerin Katharina Stemberger heute bei einer Pressekonferenz in Wien.

Nicht für alle leistbar

Viele Menschen würden sich und besonders ihre Kinder gerne gegen die krebsauslösende HPV-Viren schützen, können sich aber die Impfung aber nicht leisten, ist Stemberger überzeugt. Regulär kostet diese 600 Euro, in den Apotheken gibt es die Vakzine derzeit in einer Aktion für 155 Euro pro Dosis (drei Impfungen sind notwendig).

Keine substanziellen Gespräche

Mit Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky habe es "keine substanziellen Gespräche" gegeben, außerdem würde sie "medizinische Halbwahrheiten" verbreiten, sagte die Schauspielerin. Dem Argument von Kdolsky, dass Frauen aufgrund der Impfung auf den auf Vorsorge und Früherkennung abzielenden Krebsabstrich beim Arzt verzichten würden, kontert die Initiative laut Stemberger mit einem "Erinnerungssystem".

Erinnerung per SMS

Mit einer Anmeldung unter gebaermutterhalskrebs.at wird jede Frau rechtzeitig per SMS, Post oder E-Mail an ihre jährliche Vorsorgeuntersuchung erinnert. Mit den Vorsorgeprogrammen habe man "den Plafond erreicht", die Sterblichkeitsrate wie auch die Zahl der Neuerkrankungen stagniere in den letzten Jahren, so Alexander Reinthaller, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Meilenstein der Medizin

"Nicht teure Operationen oder Medikamente, sondern wesentlich Impfprogramme sind die Meilensteine in der Medizin", sagte Alexander Reinthaller, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Gebärmutterhalskrebs sei eines der wenigen Karzinome, "von denen wir wissen, woher sie kommen", sagte der Gynäkologe an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde in Wien.

Deswegen sei die Impfung gegen die HPV-Viren der notwendige nächste Schritt, dadurch könnten bis zu 11.000 Fälle von Krankheiten - neben Gebärmutterhalskrebs unter anderem auch Genitalwarzen - vermieden werden.

Frauenministerin Bures begrüßt die Initiative

Auch Frauenministerin Doris Bures begrüßte die Initiative in einer Aussendung am Donnerstag. "Wenn wir die Chance haben, junge Mädchen vor einer späteren Erkrankung zu schützen, müssen wir sie ergreifen", so Bures. Sie fordert, die HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs in das Kinderimpfprogramm aufzunehmen: "Das Geld wäre gut investiertes Geld. Wir verhindern damit viel menschliches Leid, aber auch viele Folgekosten für die Behandlung der Krankheiten." (APA)