Foto: Sigrid Schamall
Im Folgenden eine Chronologie der Entwicklung des Euro seit seiner Einführung an den Finanzmärkten:

1. Jänner 1999: Der Euro wird von den elf Gründerländern der Europäischen Währungsunion (EWU) aus der Taufe gehoben. Der Umrechnungskurs zur D-Mark beträgt 1,95583 DM je Euro. Am 4. Jänner startet der Handel in Sydney mit 1,1747 Dollar. Zeitweise steigt der Neuling auf knapp 1,19 Dollar. Wegen des sich anbahnenden Krieges im Kosovo beginnt aber bald die Talfahrt.

Dezember 1999: Der Euro fällt erstmals auf 1,00 Dollar.

September/Oktober 2000: Bei Kursen unter 0,85 Dollar wächst die Befürchtung, der schwache Euro könnte die Weltwirtschaft destabilisieren. Die EZB interveniert mit Unterstützung der Zentralbanken Japans und der USA. Als die Wirkung der Interventionen verpufft, rutscht der Euro auf ein Rekordtief von 0,8225 Dollar - rund 30 Prozent unter Einführungsniveau.

November 2000: Eine weitere Interventionsrunde hievt die Gemeinschaftswährung wieder auf 0,86 Dollar.

Jänner 2001: Die beginnenden Zinssenkungen der US-Notenbank Fed belasten den Dollar. Der Euro klettert auf 0,95 Dollar.

11. September 2001: Die Anschläge von New York und Washington belasten den Dollar nur kurz.

Jänner 2002: Die Einführung des Euro-Bargelds in den Ländern der Währungsunion verläuft reibungslos und stützt den Kurs.

Juli 2002: Der Euro erreicht erstmals wieder 1,00 Dollar.

März 2003: Im Vorfeld der von den USA angeführten Invasion im Irak steigt der Euro auf über 1,10 Dollar.

Mai 2003: Der Euro überspringt sein Einführungsniveau von 1,1747 Dollar.

Juni 2003: Die US-Zinsen sinken auf 1,0 Prozent.

September 2003: Finanzminister und Notenbanker der sieben führenden Industrieländer (G-7) bekräftigen, dass sie flexiblere Wechselkurse wollen. An den Märkten wird dies als Signal für einen schwächeren Dollar interpretiert. Am 28. November 2003 steigt der Euro erstmals über 1,20 Dollar.

Juni 2004: Die US-Notenbank läutet eine Zinserhöhungsrunde ein. Der Leitzins steigt um 25 Basispunkte auf 1,25 Prozent.

November 2004: Angesichts seiner Ausgabenpolitik sehen viele Investoren in der Wiederwahl von US-Präsident George W. Bush ein Signal für einen weiter schwachen Dollar. Eine Woche später überspringt der Euro zum ersten Mal 1,30 Dollar.

Dezember 2004: Zum Ende des Jahres stellt der Euro mit 1,3667 Dollar ein Rekordhoch auf.

Jänner 2005: Binnen weniger Handelstage büßt er seine Gewinne ein und steht am Monatsende bei rund 1,30 Dollar.

Ende Mai 2005: Die Absage der Franzosen an eine europäische Verfassung trägt zusätzlich zu Euro-Verkäufen bei.

Juli 2005: Eine in Italien angestoßene Debatte um ein mögliches Auseinanderbrechen der Euro-Gruppe drückt die Gemeinschaftswährung unter 1,21 Dollar.

November 2005: Die US-Notenbank hat ihren Leitzins auf vier Prozent erhöht. Der Euro fällt auf 1,1638 Dollar - Jahrestief.

Dezember 2005: Die EZB beginnt mit Zinserhöhungen, der Leitzins steigt um 25 Basispunkte auf 2,25 Prozent. Der Euro steigt über 1,20 Dollar.

24. November 2006: Erstmals seit April 2005 erreicht der Euro wieder 1,30 Dollar.

12./13. April 2007: Aussagen von EZB-Chef Jean-Claude Trichet treiben den Euro über 1,35 Dollar. Die Finanzmärkte werten Trichets Worte als Signal für Zinserhöhungen im Sommer.

18. September 2007: Nach einer Zinssenkung um 50 Basispunkte auf 4,75 Prozent durch die US-Notenbank pirscht sich der Euro an die Marke von 1,40 Dollar heran, die er zwei Tage später erstmals überspringt.

18. Oktober 2007: Befürchtungen über eine deutliche Abschwächung der US-Konjunktur belasten den Dollar. Der Euro klettert auf 1,4305 Dollar. (APA/Reuters)