Die Aufregung um das im Umbau befindliche Team zeigte, dass Medien nicht unmoralisch sind. Sie spielen vielmehr ihr eigenes Spiel, das mit Fußball (oder Politik) nur am Rande, wenn auch nicht zufällig, zu tun hat. Spitzensport und insbesondere Fußball sind als mediales Rohmaterial beinahe so wertvoll wie Terror. Jeder Journalist weiß, dass Hickersbergers Ablöse nur gerechtfertigt gewesen wäre, falls man ihm schlechte Arbeit nachweisen hätte können. Was nicht der Fall war. An der Team-Performance hätte sie nichts geändert.
Aber darum ging es nie. Auch nicht im ÖFB. Das Team hat so nebenbei auch Präsident Sticklers Kopf gerettet. Medien segeln gern vor dem eigenen warmen Wind, gerieren sich als "Stimme des gesunden Fußballempfindens". Falls "das Team" darunter leidet? Pech. Kollateralschaden der Meinungsfreiheit.