Hamburg - Der deutsche Volkswagen-Konzern und die schwedische Investorenfamilie Wallenberg planen nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" keine Übernahme des Lastwagenherstellers MAN durch den Konkurrenten Scania.

Die Spekulationen dienten vor allem dem Ziel, die Börsenkurse von MAN, Scania und VW in die Höhe zu treiben, schreibt das Blatt (Freitagausgabe) unter Berufung auf das Umfeld der beteiligten Unternehmen. VW ist größter Aktionär beider Lastwagenhersteller. Bei Scania kontrollieren die Wolfsburger 36,4 Prozent der Stimmrechte.

Die schwedischen Zeitung "Dagens Industri" hatte berichtet, die Wallenberg-Finanzholding Investor, die gut 30 Prozent der Stimmrechte bei Scania hält, wolle nach der geplanten Übernahme von MAN ihre kompletten Scania-Anteile veräußern. Mit einem solchen Schritt wäre der Weg frei für die von VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech betriebene Vereinigung von MAN und Scania mit der eigenen Lkw-Sparte in Brasilien oder möglicherweise der kompletten VW-Nutzfahrzeugsparte unter eigenem Dach. Die Unternehmen hatten einen Kommentar zu dem Bericht abgelehnt.

Volkswagen darf nach jüngster Entscheidung der schwedischen Aktienhandelsaufsicht seinen Anteil an Scania unbegrenzt aufstocken, ohne den übrigen Aktionären ein Pflichtangebot vorlegen zu müssen. Bei MAN ist Volkswagen mit knapp 30 Prozent beteiligt. MAN ist an Scania nach seinem im Jänner gescheiterten Übernahmeversuch mit 14,8 Prozent beteiligt. (APA/dpa)