Christopher N. hat der Polizei zufolge bestritten, Kinder in dem südostasiatischen Land sexuell missbraucht zu haben. Darüber hinaus habe sich der 32-jährige Kanadier bislang nicht weiter geäußert, sagte Polizeivertreter Wimol Powin am Samstag vor Reportern. Ein thailändisches Gericht ordnete derweil an, dass der Mann für weitere Befragungen zunächst für weitere zwölf Tage in Gewahrsam bleibt.
Nach seiner Verhaftung war N. nach Bangkok gebracht worden, wo er in Handschellen der Presse präsentiert wurde. Der Verdächtige versuchte, sein Gesicht hinter einem blauen Hemd zu verbergen, bevor er sich etwa fünf Minuten lang mit einer Sonnenbrille im Gesicht den Fotografen und Kameraleuten zeigte. Nach Angaben des stellvertretenden thailändischen Polizeichefs Wongkot Maneerin drohen dem Kanadier im Falle einer Verurteilung bis zu 20 Jahre Haft.
Fotos veröffentlicht
Am Donnerstag hatte Interpol Fotos des Gesuchten und eine Kopie seines kanadischen Passes auf ihre Website gestellt sowie eine Kopie seiner bei der Ankunft in Thailand am 11. Oktober ausgefüllten Einreisekarte. "Die Tatsache, dass wir an die Öffentlichkeit gegangen sind, brachte den Durchbruch", sagte der Interpol-Beamte Mick Moran am Freitag. Interpol hatte den Mann Anfang der Woche identifiziert und zur Fahndung ausgeschrieben. Grundlage dafür waren rund 200 im Internet entdeckte Bilder des Mannes mit Buben aus Vietnam und Kambodscha ab einem Alter von etwa sechs Jahren.
Der internationalen Polizeibehörde zufolge war der Kanadier als Englischlehrer in Asien tätig gewesen. Er soll mehrere Minderjährige sexuell missbraucht haben. Die thailändische Justiz hatte am Donnerstag aufgrund von Aussagen eines neunjährigen mutmaßlichen Missbrauchsopfers Haftbefehl gegen N. erlassen. Ein 18-Jähriger gab zudem an, vor zwei Jahren von dem Kanadier missbraucht worden zu sein.