Eigene Kultur wertschätzen
Generell sollten Maßnahmen gesetzt werden, die es Immigrantenkindern ermöglichen, ihre eigene Kultur wertzuschätzen und nicht aufzugeben sowie Bedingungen zu schaffen, damit Freundschaften zwischen Kindern bzw. Jugendlichen verschiedener kultureller Gruppen entstehen, schreiben die Psychologinnen. Umgekehrt müsse das Eskalieren ethnischer Konflikte vermieden werden.
Auf Gemeinsamkeiten achten
Konkret wird Lehrern empfohlen, "sich nicht auf das Auffinden von Unterschieden zwischen den Kulturen zu konzentrieren, sondern im Gegenteil auf die vielen vorhandenen Gemeinsamkeiten zu achten und diese mit den Kindern und Jugendlichen zu erarbeiten". "Man sollte immer darauf achten, zu schauen, was ist das Gemeinsame, nicht was ist das Trennende", so Spiel gegenüber der APA. Besonderes Augenmerk müsse man dabei auf die österreichischen Kinder legen, da deren Freundeskreise im Vergleich zu Migrantenkindern in der Schule stärker segregiert sind - das heißt, sie schließen viel seltener Freundschaften mit Kindern anderer ethnischer Gruppen.
Ähnlichkeiten entdecken
Die Pädagogen müssten daher Gelegenheiten schaffen, die es Kindern ermöglichen, Ähnlichkeiten untereinander zu entdecken. Dies fördere die Bildung von Freundschaften. Auch kooperatives Lernen, Gruppenarbeit und Projektunterricht förderten Freundschaften zwischen Kindern unterschiedlicher Kulturen.
Vermieden werden sollte eine "Ethnisierung von uneindeutigen Konflikten". "In Situationen, wo es zu einem Streit kommt, muss man schauen, warum jemand etwas macht. Manche Sachen haben in anderen Kulturen eine unterschiedliche Bedeutung. Es gilt dann herauszuarbeiten, was bedeutet das in einer anderen Kultur", meinte Spiel.
Sensibilität für andere Kulturen
Falls es sich aber um einen eindeutigen "Gruppenkonflikt" handelt, weil zum Beispiel ein rassistisches Schimpfwort gefallen ist, empfehlen die Psychologinnen den Lehrern, mit den Schülern andere mögliche Gründe für den Konflikt zu erarbeiten - etwa weil der "Täter" einen schlechten Tag hatte oder nicht weiß, was er gesagt hat. Mit den "Tätern" selbst müsse jedenfalls ein ernstes Wort gesprochen werden, weil ihnen oft nicht klar ist, was sie tun. In keinem Fall seien rassistische Beschimpfungen zu tolerieren, sie müssten stets Konsequenzen haben.