Frauen erholen sich schwerer - Gründen liegen in Biologie und medizinischer Versorgung
Redaktion
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Gütersloh - Nach einem Schlaganfall kann nur jede zweite
Frau binnen eines Vierteljahres nach der Entlassung aus dem
Krankenhaus ihre Alltagsaktivitäten wieder vollständig aufnehmen. Bei
Männern dagegen sind es fast 70 Prozent, wie die Deutsche
Schlaganfall-Hilfe unter Berufung auf eine US-Studie berichtet. Die
Gründe für diese Unterschiede dürften nach Einschätzung der ExpertInnen
sowohl in der Biologie als auch in der medizinischen Versorgung
liegen.
Unterschiedliche Gründe für Schlaganfall
So seien Frauen im Mittel 75 Jahre alt, wenn sie einen
Schlaganfall erlitten, Männer dagegen nur 68 Jahre, erklärt die
Organisation. Aber ganz unabhängig vom Alter verliefen Schlaganfälle
bei Frauen auch oft schwerer als bei Männern. Denn bei Frauen liege
die Ursache oftmals in einer Herzrhythmusstörung, die sich am
häufigsten als Vorhofflimmern bemerkbar mache. Auch bei der
medizinischen Akutversorgung könne es bei Frauen zu Verzögerungen
kommen.
Abweichende Symptome
Zwar weisen Frauen in der Regel eines der klassischen
Schlaganfallsymptome wie zum Beispiel plötzliche halbseitige
Lähmungen oder Sehstörungen auf. Zugleich finden sich bei ihnen den
Angaben zufolge gehäuft seltenere Symptome wie Bewusstseinsstörungen,
Schmerzen, Missempfindungen oder Verwirrtheit. "Das kann dann dazu
führen, dass nicht sofort an einen Schlaganfall gedacht wird.
Möglicherweise liegt es daran, dass es bei Frauen länger dauert, bis
sie ins Krankenhaus kommen", erklärt Professor Rolf Schneider,
wissenschaftlicher Beirat der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. (APA/AP)
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