St. Pölten - "RESPEKT den albanischen Frauen" heißt ein Projekt der Fachhochschule (FH) St. Pölten, das von der Caritas getragen wird. Zwölf StudentInnen des Lehrgangs für Sozialarbeit setzten die Initiative in einer Stadt im Norden des Landes um, berichtete die Caritas am Freitag. Der "Women's Club Puka" nahm Anfang Oktober Betrieb auf: Dort können Betroffene Wege aus der Diskriminierung und Arbeitslosigkeit suchen und Strategien gegen häusliche Gewalt und Frauenhandel entwickeln.

Gewalt gegen Frauen besonders verbreitet

Albanien gelte als das Land Europas, in dem Gewalt gegen Frauen am stärksten ausgeprägt sei, hieß es in der Aussendung. Dabei würden vor allem traditionell-patriarchalische Strukturen wie Ausbeutungsmechanismen eine große Rolle spielen. Eine UNICEF-Studie aus dem Jahre 2004 komme laut Caritas zu dem Ergebnis, dass 64 Prozent der Frauen in Albanien schon einmal von physischer und psychischer häuslicher Gewalt betroffen waren. "40 Prozent der Frauen sind laut dieser Studie regelmäßig von Gewalt betroffen", betonte eine Projektmitarbeiterin der FH St. Pölten.

Das Sozialprojekt läuft bereits seit drei Semestern. Den Teilnehmern sei dabei nicht nur die Theorie, sondern auch die praktische Umsetzung gelehrt worden. Mit einer albanischen Partnerorganisation, der NGO "Useful to Albanien Women" (UAW), sei zunächst ein konkrete Maßnahme für Puka festgelegt worden. Der "Women's Club" nahm nun Betrieb auf, zur Seite stehen den betroffenen Frauen dort Sozialmitarbeiterinnen. (APA)