Jetzt, nach dem IPO, müsse man darauf warten, dass die beiden Aktien zu einem vernünftigen Verhältnis fänden. "Wenn beide überbewertet sind, könnte sich eine solche Situation ebenso ergeben, wie wenn beide unter- oder beide richtig bewertet sind", sagte Haselsteiner. "Wir haben im Konzern 30.000 Menschen mit nicht-deutscher Muttersprache. Dass wir denen signalisieren, dass wir ein europäisches Unternehmen sind und nicht ein besserwisserisch-österreichisches, besserwisserisch-deutsches oder besserwisserisch-westliches, ist mir ein großes Anliegen."
Haselsteiner musste sich bei der Veranstaltung Fragen von Kleinaktionären stellen, die gerne mehr Aktien bekommen hätten. Wie berichtet bekommen Kleinaktionäre, die über die Syndikatsbanken bestellt haben, bevorzugt 70 Aktien zugeteilt. Institutionelle Investoren und Großkunden seien nicht auf ein Viertel, sondern auf ein Zehntel der gezeichneten Menge gekürzt worden, antwortete Haselsteiner sinngemäß. Rein arithmetisch hätten alle 28 Millionen Aktien (inklusive Altaktien und Greenshoe) an inländische Interessenten verkauft werden können. Haselsteiner, dem vorgeworfen worden war, er betrachte Börse und Streubesitz von oben herab, sagte, die Strabag wolle eine "dauerhaft Beziehung zu ihren Aktionären aufbauen" und werde im Laufe ihres Wachstums immer wieder um frisches Kapital vorstellig werden.
Tempo in Sotschi
Eine gewisse Eile ließ der als wenig geduldig geltende Haselsteiner mit den Fortschritten in Sotschi erkennen. "Es gibt viele Dinge, die in Sotschi passieren müssen, bevor man wirklich mit dem Bauen anfangen kann. Ein Hafen allein braucht zwei Jahre, wenn's schnell geht." Die Arbeiten müssten in der Olympiastadt 2014 bald "mit Volldampf" beginnen, "andernfalls können wir unsere beschränkten Kapazitäten nicht in das Abenteuer Sotschi stecken."