70 Prozent
Die Telekom hatte für 730 Mio. Euro Anfang Oktober 70 Prozent der MDC übernommen. Für die übrigen 30 Prozent hat die Telekom Austria (TA) eine Kaufoption bis Ende 2010. Die TA wird für die Komplettübernahme dann rund 1,8 bis 1,9 Mrd. Dollar (umgerechnet 1,26 bis 1,33 Mrd. Euro) auf den Tisch legen. Der Preis werde "in etwa in dieser Größenordnung" liegen, bestätigte Tschuden.
MDC hat 2006 laut Telekom einen Umsatz von rund 263 Mio. Euro erzielt und dabei einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 159 Mio. bzw. einen Netto-Jahresüberschuss von umgerechnet etwa 83 Mio. Euro geschrieben. Die Telekom Austria-Gruppe hat im Vergleich dazu 2006 4,76 Mrd. Euro umgesetzt, bei einem EBITDA von 1,9 Mrd. Euro und einem Nettogewinn von 561,8 Mio. Euro. In ihrer bisherigen Prognose ist die Telekom davon ausgegangen, dass die Umsätze im Konzern heuer stabil bleiben und das EBITDA wegen der neuen EU-Tarif-Limits für Roaming sowie wegen der Startkosten in Serbien und Mazedonien um 90 Mio. Euro zurückgehen wird.
Kredite
Für die Finanzierung der 70-prozentigen MDC-Übernahme hat die Telekom zusätzliche Kredite aufgenommen. Es handle sich dabei nicht um Überbrückungskredite. Die Telekom könne die Linien so lange nützen, wie sie wolle, betonte Tschuden am Freitag. Dennoch prüfe man weiter eine langfristige Finanzierungsform - etwa die Begebung einer Anleihe. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Man warte eine günstige Finanzmarktlage ab, so der TA-Finanzchef.
Die Begebung einer Hybrid-Anleihe oder eine Kapitalerhöhung ist für die Telekom Austria aber kein Thema. "Wir brauchen kein zusätzliches Eigenkapital", versicherte Tschuden den Aktionären. Die übrigen 30 Prozent für MDC könne man aus dem Cash-Flow und über weitere Kredite finanzieren. Und was den Spielraum für weitere Akquisitionen betrifft, sagte er: "Es gibt derzeit nichts so Großes, dass wir mit unserem Gearing (der Verschuldungsrate, Anm.) Probleme bekommen könnten."