Wien - Wie, so fragt man sich vielleicht bei der Wiener Austria, könnte man sogenannte englische Wochen schöner beginnen als mit einem Derby gegen Rapid? Das 283. Treffen dieser Art ist am Sonntag jedenfalls Auftakt einer bis 19. Dezember dauernden Periode, in der die Violetten dank UEFA-Cup nach Rechnung von Coach Georg Zellhofer "im Vier-Tage-Rhythmus" spielen.

Den Spitzenreiter kann weder das noch der Besuch aus Hütteldorf schrecken. "Charakter, Leidenschaft und Stimmung" zeichnen seine Truppe derzeit aus, sagt Zellhofer. Das war vor dem ersten Saisonderby, in Runde 5 am 5. August, noch anders. Da führte Rapid, um dann zu Hause gegen die mittelmäßig gestartete Austria 0:0 zu spielen, "weil wir Torhüter Payer den Blinddarm herausgeschossen haben", wie Zellhofer das Vergeben vieler Chancen sanft umschreibt.

Trifft die Austria diesmal ins Tor und Rapid wieder nicht, tut sich zwischen den Stadtrivalen in der Tabelle bereits eine Kluft von neun Punkten auf. Dass Stammgoalie Safar weiter ausfällt und die Teamspieler Standfest, Sariyar und Kuljic lädiert sind, verunsichert Zellhofer nicht. "Wir haben genug frische Spieler, um jeden möglichen Ausfall zu kompensieren."

Kollege Peter Pacult kann solches von Rapid nicht behaupten, er bezeichnet die Ausfälle von Katzer, Heikkinen, Boskovic und Korkmaz vielmehr als "schwerwiegend". Dazu ist Hofmann angeschlagen. Folglich will es Pacult vorsichtig angehen lassen. Gewiss sei jedenfalls: "Egal ob wir gewinnen oder verlieren - die Meisterschaft wird weitergehen." (DER STANDARD Printausgabe 20.10.2007)