Castiglione – Italiens Weinwirtschaft setzt vermehrt auf heimische Rebsorten und traditionelle Techniken – auch in Sizilien. Bei Cottanera, dem größten der rund ein Dutzend Weinbauern, die am Fuß des Ätna Wein anpflanzen, dürfen nur Frauen bei der Ernte mitmachen. "Sie sind manuell geschickter", sagte der zum DOC-Hersteller avancierte Cottanera-Gründer Giuglielmo Cambria zum STANDARD.

Die Weinwirtschaft ist der größte Devisenbringer der italienischen Landwirtschaft. Rund ein Zehntel der gesamten Produktion entfallen auf die älteste Weinregion des Landes, Sizilien. Hier war die Ernte 2007 zwar quantitativ schlechter, qualitativ aber besser als in den Vorjahren. Rund 100 Mio. Flaschen werden jährlich abgefüllt, davon entfallen zwei Mio. auf Ätna-Weine, wo Weinreben bis 1200 Meter Höhe angebaut werden.

Qualitätswinzer wie Donnafugata oder Pianeta haben durch ihre Spitzenweine (Milleunanotte, Tancredi) internationales Renommee gewonnen. 17 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftete Donnafugata 2006. Das Umsatzplus macht zehn Prozent pro Jahr aus, obwohl die Preise seit 2005 stabil sind. Auch bei Cottanera spricht man über stabile Preise.

Ätna-Weine werden in der Szene noch als Geheimtipp gehandelt, auch in Österreich. Die Marketing-Direktorin von Cottanera, Mariangela Cambria, will das ändern und Anfang November in Wien sein, um Kontakte zu knüpfen. (tkb, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 22.10.2007)