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Die ATX-Unternehmen dienen als Basis für drei neue Indizes, die von ABN Amro über die deutsche Börse berechnet werden. Die Themen Osteuropa, Dividenden und Mid-Cap werden Anlegern über Zertifikate zugänglich gemacht.

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Wien – Die Wiener Börse hat bisher von der Osterweiterung gut profitieren können. Als Tor in den Osten wird der heimische Kapitalmarkt auch gerne bezeichnet. Rund 80 Prozent der im Leitindex der Wiener Börse, dem ATX, gelisteten Unternehmen sind auch stark in Osteuropa engagiert. Die hohe Nachfrage aus den osteuropäischen Ländern hat in den vergangenen Jahren auch die heimischen Exporte angekurbelt und die Wirtschaft beflügelt.

Von dem Ostboom können Anleger künftig durch einen neuen Index profitieren. Die niederländische Bank ABN Amro, die sich seit knapp zwei Monaten stark am österreichischen Zertifikate-Markt engagiert und laufend Zertifikate an der Wiener Börse listet, hat nun einen neuen Index ins Leben gerufen, der das Ost-Engagement zusammenfasst. Der "Dax Austria Eastern Europe" besteht aus den zwölf größten österreichischen Unternehmen (siehe Charts), die einen substanziellen Teil ihrer Umsätze (mindestens 20 Prozent) in Osteuropa erzielen. Der Index – er wird rückwirkend per September 2001 (Startwert: 100 Punkte) von der deutschen Börse berechnet und steht aktuell bei knapp über 400 Punkten – dient als Grundlage für das Zertifikat "Dax global Austria Eastern Europe Exosure TR Open End", das ab Dienstag, gezeichnet werden kann. Das Bezugsverhältnis liegt bei 10:1. Ein Zertifikat wird damit etwas mehr als 40 Euro kosten.

Mid-Caps als Chance

Der gleichen Idee folgend hat ABN Amro in Zusammenarbeit mit der deutschen Börse auch die Berechnung der Indizes "Dax global Austria Dividend" und "Dax global Austria Mid-Cap" gestartet. Der Dividendenindex fasst die zehn dividendenstärksten Unternehmen zusammen, im Mid-Cap-Index sind jene Unternehmen, die über eine mittelgroße Marktkapitalisierung (zwischen 100 Mio. Euro und 1000 Mio. Euro) verfügen. Auch für diese beiden Indizes liegen gleichnamige Open-End-Zertifikate (also ohne Beschränkung der Laufzeit) zur Zeichnung auf. Da diese drei Indizes "customized indices" – also auf den Kundenwunsch zugeschnitten – sind, hat ABN Amro für die nächsten Wochen eine Exklusivität auf die neue ATX-Index-Familie.

Produkte, die diese Indizes als Basiswert haben, dürfen vorerst nur von den Niederländern aufgelegt werden. (bpf, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 22.10.2007)