Bild nicht mehr verfügbar.

Bernie Ecclestone hat gut lachen.

Foto:Reuters/Fraile
São Paulo - Die Rekordbilanz stand schon vor dem Grand Prix von Brasilien, vor dem Finale also der seit vielen Jahren spannendsten Saison und somit auch vor dem Blattschluss dieser Ausgabe fest.

Nur zum Vergleich: Noch vor 20 Jahren ist die Formel 1 mit 300 Millionen Euro, also ziemlich genau einem Zehntel des diesjährigen Umsatzes, über die Runden gekommen. Keine Rede von einem Einbruch 2007. Die Fernsehsender RTL und Premiere, die ohne Schumi bereits Böses ahnten, haben ihre Verträge inzwischen verlängert.

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone reibt sich angesichts dieser Zahlen die Hände. Der Boom trotz Michael Schumachers Rücktritt habe ihn allerdings nicht überrascht, sagt der Brite. "Denn es gibt so viele andere Dinge, die in der Formel 1 passieren." Der größte finanzielle Anteil stammt laut Formula Money von den elf Teams. Allein die sechs Automobilhersteller BMW, Ferrari, Honda, Mercedes, Renault und Toyota haben insgesamt 920 Millionen Euro in die Formel 1 investiert. Die elf Rennställe verzeichneten zudem Sponsoring-Einnahmen in Höhe von rund 590 Millionen Euro.

Geld-Quellen-Angabe

Weitere Umsätze erzielt die Formel 1 durch den Verkauf von TV-Rechten (270 Millionen Euro), die Austragungsrechte der Grand Prix, Werbung an den Strecken sowie mit der Hospitality. Aus dem Verkauf der Fernsehrechte erhalten die Rennställe derzeit einen 47-Prozent-Anteil, der 2008 auf 50 Prozent aufgestockt werden soll. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Veranstaltungsrechte der Rennen stiegen in den vergangenen fünf Jahren um 70 Prozent - von acht Millionen Euro auf rund 13,7 Millionen im Schnitt. Malaysia zahlt die höchste Gebühr, fast 27 Millionen Euro pro Jahr, wie Formula Money berichtete.

Die Formel 1 erobert immer mehr neue Märkte. 2008 ist Valencia neu im WM-Kalender, in Singapur findet das erste Nachtrennen der Geschichte statt. Abu Dhabi folgt 2009, Indien, Korea und Indonesien sind in der Warteschleife. In dieser Saison wurde der Weltmeister in 17 Rennen ermittelt, nächstes Jahr sind es 18. Die Idealzahl wäre für Ecclestone 20 GP pro Jahr.

Mercedes-Sportchef Norbert Haug versichert allerdings, dass das Budget des Autokonzerns keinesfalls steigt. "Es ist vielmehr seit 2004 deutlich geschrumpft. Wir sind entschiedene Promotoren der Kostenreduktion, und arbeiten hier mit der FIA Hand in Hand." Auch BMW fährt laut Motorsportdirektor Mario Theissen einen Sparkurs. "Wir geben heute für das BMW-Sauber-Team deutlich weniger aus als vor ein paar Jahren für die Zusammenarbeit mit Williams." (DER STANDARD Printausgabe 22.10.2007)