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Die Idee einwöchigen Einnebelns des gesamten ORF-Programms mit Kinderthemen in allen Ehren: In Beiträgen wie Nicolas Philiberts Dokumentarfilm "Sein und Haben" übers Lernen, im Fokus auf mehrsprachige Kinder in "Heimat, fremde Heimat" oder in den Schulthemen der Info-Magazine springt einem die Umsetzung des sonst oft vermissten Bildungs- und Kulturauftrags entgegen, dass es eine Freude ist.

Aber kein Licht ohne Schatten: Die Vorgabe, das Programm eine Woche mit, für und über Kinder zu gestalten, spuckt Fans von intelligentem Fernsehen auch gehörig in die Suppe. Erwachsenen und - noch schlimmer - Kindern wird unter dem Deckmantel des allumfassenden Schwerpunkts einiger Schrott verkauft - auf jedem Pausenfüller klebt das Schwerpunkt-Etikett.

Zum Beispiel: Bei "Herbstzeit" am Montag ist "Junior-Millionenshow"-Gastgeber Armin Assinger zu Gast. Um dort Pädagogik-Nachhilfe zu geben? Prüfungstipps? Zum Beispiel "Kiddy Contest - Das Camp": Die Dokusoap zur Förderung von Illusionen begleitet die Kandidaten des Singspiels und gipfelt in der unappetitlichen Nachwuchsausstellung mit Mirjam Weichselbraun am Freitag. Zum Beispiel Familienfilme: Die am Feiertag tagsüber (sowieso) laufenden Unterhaltungsfilme wie Scooby-Doo und Ein Fall für die Borger als Kinderschwerpunkt zu verkaufen ist billig. (pum/DER STANDARD; Printausgabe, 22.10.2007)