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Mario Capecchi

Foto: APA/ Giorgio Benvenuti

Wien - Der amerikanische Genforscher Mario Capecchi, dem sein Nobelpreis auch eine Kärntner Halbschwester eingebracht hat, will seine Verwandte kennenlernen. Die Tageszeitung "Dolomiten" ist laut einer Aussendung bereits dabei, ein Treffen der Beiden am Ort ihrer Kindheit zu organisieren. "Sie scheint eine sehr nette Person zu sein", sagte Capecci in dem Blatt.

"Meine Mutter hat sie nie erwähnt, die Nachricht von ihrer Existenz kam entsprechend überraschend. Aber in Kriegszeiten können erstaunliche, unerwartete Dinge geschehen. Eine der wunderbarsten Überraschungen dank der Verleihung des Nobelpreises ist sicher, von der Existenz einer Schwester erfahren zu haben", meinte Capecci.

Die beiden Kinder, die eine jüdische Mutter hatten, die der Liebe wegen nach Südtirol gezogen war, waren im Zweiten Weltkrieg getrennt worden. Eine Verwandte in Italien hat der 68-Jährigen kurz nach Bekanntwerden der Nobelpreis-Vergabe ein altes Foto des Wissenschafters gezeigt und ihr gesagt, dass es sich dabei um ihren Bruder handle.

Marlene B. wurde 1939 geboren. Ihr zwei Jahre älterer Halbbruder sei von ihrer Mutter vor den Nazis auf einem italienischen Bauernhof in Sicherheit gebracht worden. Die 68-Jährige wurde als Baby zur Adoption freigegeben. Ihre Mutter wurde nach Dachau deportiert. Das Konzentrationslager habe die Mutter überlebt und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ihren Sohn in Verona wiedergefunden. Von dort seien die beiden dann in die Vereinigten Staaten ausgewandert.

Ob er es tatsächlich ist, konnte noch nicht verifiziert werden. (APA)