Das Sparbuch ist nach wie vor die beliebteste Anlageform, gefolgt vom Bausparvertrag.

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Wien - Rund 74 Prozent der Österreicher sorgen für die Zukunft vor und legen im Schnitt 87 Euro oder sechs Prozent des verfügbaren Monatseinkommens von rund 1.400 Euro auf die hohe Kante. Ein Viertel der Bevölkerung oder 1,8 Mio. Österreicher sorgen nicht vor. Hauptgrund dafür ist, dass dies "finanziell nicht möglich" sei. Betroffen davon sind vor allem Frauen. Dies geht aus der heute, Montag, präsentierten Vorsorgestudie hervor, die von der Erste Bank und Sparkassen bei der IMAS International in Auftrag gegeben wurde.

Am meisten gespart wird laut Studie im Burgenland und in Vorarlberg mit jeweils 101 Euro pro Monat, gefolgt von Oberösterreich mit 94 Euro und Kärnten mit 90 Euro. Schlusslicht sind die Wiener mit monatlich 80 Euro.

Sparbuch bleibt beliebteste Anlageform

"Das Sparbuch ist nach wie vor die beliebteste Anlageform", so Privatkunden-Vorstand in der Erste Bank Peter Bosek bei der Vorstellung der Studie. 83 Prozent aller österreichischen Haushalte nutzen diese Sparform. An zweiter Stelle folgt der Bausparvertrag, in den 69 Prozent der österreichischen Haushalte einzahlen. 55 Prozent zahlen regelmäßig in eine Lebensversicherung. Diese Sparform wird vor allem von der mittleren Altersgruppe der 30 bis 49-Jährigen genutzt.

44 Prozent der Bevölkerung investieren als Vorsorge in Immobilien. Dabei zeigen sich starke regionale Unterschiede: Während in Wien etwa 27 Prozent Immobilen besitzen, sind es im Burgenland 58 Prozent. Auch in Salzburg, Vorarlberg und Niederösterreich spielt das "Häuslbauen" mit rund 50 Prozent eine wesentlichere Rolle.

Unterschied beim Lebensalter

17 Prozent aller Österreicher glauben, dass sie zukünftig "eher mehr" veranlagen werden können. 16 Prozent sagen "eher weniger". Die Mehrheit glaubt, am bisherigen Ausmaß ihrer Veranlagung festhalten zu können (67 Prozent). Stark auffallend ist hier der deutliche Unterschied beim Lebensalter. 46 Prozent der Jüngeren (15-29-Jährige) sagen, dass sie mehr sparen werden können, aber nur 4 Prozent der 50+ behaupten das. "Junioren sind vorsorgeorientiert, Senioren bereits abgesichert", so Bosek.

Die private Pensionsvorsorge wird von 70 Prozent der Österreicher als wichtigste Vorsorge genannt. Ein Grund für die Bedeutung der privaten Vorsorge liegt in der Unsicherheit der staatlichen Pensionsvorsorge. Die größte Sorge liegt bei den 30-49-Jährigen.

Die IMAS-Studie basierend auf 1.801 Telefoninterviews wurde in der Zeit vom 28. August bis 11. September durchgeführt. (APA)