Preßburg - Weil in der Slowakei eine Entscheidung über die Trassenführung der geplanten Öl-Pipeline zwischen Preßburg und der OMV-Raffinerie in Schwechat schon seit Jahren hinausgeschoben wird, wird man auf österreichischer Seite bereits ungeduldig und macht auch kein Hehl daraus. Es sei schwer zu verstehen, warum diese Frage nicht schon längst gelöst sei, kritisierte OMV-Vizechef Gerhard Roiss im Gespräch mit der slowakischen Tageszeitung "Hospodarske noviny" (Montagausgabe).

Der Bau der Öl-Pipeline wäre für beide Seiten von Vorteil und eine Win-win-Situation, sagte Roiss der slowakischen Zeitung. Es sei erfreulich, dass die slowakische Regierung dem Projekt relativ positiv gegenüberstehe und dass sowohl die Regierung als auch der Bürgermeister von Bratislava bemüht seien, eine angemessene Trasse zu finden. Allerdings hätte man das Gleiche schon vor ein, zwei oder sogar vor mehreren Jahren sagen können, so Roiss.

Bedenken von Umweltschützern

Ein Memorandum über den Bau der Pipeline wurde bereits im Sommer 2003 unterzeichnet. Wegen Bedenken von Umweltschützern konnte bisher jedoch keine geeignete Trasse gefunden werden. Die geplante Verbindung zwischen Schwechat und Bratislava soll die "Druschba"-Pipeline, die russisches Öl nach Europa befördert, mit der Adria-Wien-Pipeline verbinden. Die Kosten des Projekts werden mit rund 25 Mio. Euro angegeben. Nach den ursprünglichen Plänen hätte mit Pipeline bereits 2008 fertig sein sollen.

Auf die Frage, ob eine Übernahme der ungarischen Slovnaft-Muttergesellschaft MOL durch die OMV die Diskussion vereinfachen würde, sagte Roiss laut "Hospodarske noviny": "Würden die Raffinerien Slovnaft und Schwechat einer Gesellschaft gehören - egal welcher - wären die beiden Raffinerien schon längst durch eine Pipeline verbunden." (APA)