Basel/Brüssel - Der europäische Güterverkehr wird bis 2020 um ein Drittel zunehmen, der Personenverkehr um rund zehn Prozent. Das hat eine aktuelle Studie des Schweizer Planungsbüros ProgTrans ergeben. An der Dominanz des Straßenverkehrs wird sich demnach auch in Zukunft nicht viel ändern. Im Güterverkehr geht ProgTrans von einem überdurchschnittlichen Wachstum in Osteuropa aus. Allerdings bleibe die vielfach erwartete Verkehrslawine aus dem Osten aus, so ProgTrans in der am Montag veröffentlichten Untersuchung.

In absoluten Zahlen gehe das Verkehrswachstum aufgrund der Zusatzbelastung aus dem Osten beinahe unter: Deutschland allein, der größte Verkehrsmarkt Europas, besitze mehr Güterverkehr als ganz Osteuropa zusammen.

Ein Vergleich mit dem Güterverkehr anderer Weltregionen zeigt, dass der Schienenanteil in Europa nur noch von demjenigen in Japan unterboten wird. In allen anderen Güterverkehrsmärkten erbringt die Bahn mehr als die Hälfte der gesamten Transportleistungen. Eine merkliche Verbesserung in Europa ist nicht in Sicht. Die positiven Effekte der Eisenbahn-Liberalisierung reichten momentan bestenfalls aus, den Marktanteilsverlust zu bremsen.

Bei der Luftfracht erwartet ProgTrans bis zum Jahr 2020 dagegen in Europa eine Zunahme um über 50 Prozent. Ein ähnlicher Anstieg wird auch bei den Flugpassagieren erwartet. (APA/sda)