Wien – Tausende Automodelle mit einem Normausstoß von 160 Gramm CO2 pro Kilometer würden künftig in den Malus-Bereich fallen. Von derzeit laut ARBÖ 8013 am Markt angebotenen Modellen sind lediglich rund 50 bonusfähig.

Ein Durchschnitts-Pkw mit beispielsweise 179 Gramm Emission würde in der Anschaffung um 450 Euro mehr kosten, rechnet der ÖAMTC vor. In diesem Rahmen bewegen sich diverse Modelle in der Größe eines VW Golf, Opel Astra oder Renault Megane.

Auch ein vorzeitiges Ende der aktuell geltenden Partikelfilter-Regelung – ebenfalls ein Bonus-Malus-System – ist im Entwurf vorgesehen. Bisher waren ein fixer Bonus von 300 Euro bis 30. Juni 2008 und ein gestaffelter Malus bis maximal 300 Euro ohne Ablaufdatum vorgesehen. Im Entwurf steht, dass der Bonus bereits mit 29. Februar 2008 ausläuft und der Malus generell auf einen Fixbetrag von 300 Euro gehoben werden soll.

"Wahlmöglichkeit"

Die Techniker haben folgenden "Trend" errechnet: Ab der automobilen Mittelklasse aufwärts – also bei den Familienautos inklusive der mehrplätzigen Minivans – hätten Konsumenten laut ÖAMTC die "Wahlmöglichkeit": Entweder sie kaufen die billigste Einstiegsvariante eines Modells, die aber wegen technisch nicht topmodernen Motoren dann mit einer "Strafsteuer" durch den Staat belegt werden würde. Oder sie nehmen ein teureres Modell mit modernerem Motor, der sparsamer ist und unter die 160-Gramm-Grenze fällt. Dieses koste aber von Haus aus rund 2000 Euro mehr, heißt es seitens des ÖAMTC, wobei wiederum mehr NoVA fällig ist. Der Kunde könne sich also quasi "aussuchen", wo er mehr löhnt, nur beim Staat, oder beim Staat und beim Autohersteller.

Gut weg kommen im Entwurf Hybridautos. Diese arbeiten mit einem Verbrennungsmotor, der von einem Elektromotor unterstützt wird. Derzeit sind Hybridautos aufgrund der aufwändigen Technik noch relativ teuer. Im Programm haben sie derzeit nur die japanischen Hersteller Toyota (inklusive der Premiummarke Lexus) und Honda (vor allem Toyota gilt als Pionier der Hybridtechnik, die europäischen Hersteller haben ihre marktreifen Modelle – vor allem Diesel-Hybride – für die kommenden Jahre angekündigt).

Mit der Sonderregelung für "umweltfreundliche Antriebe" kommen auch jene Modelle in den Genuss des 500-Euro-Bonus, die trotz Hybridtechnologie aufgrund ihrer Bauweise – Größe, Luftwiderstand, Gewicht – weit weg von den 120 Gramm pro Kilometer sind. Etwa der Geländewagen Lexus RX400 h mit 182 Gramm oder die Oberklasselimousine LS600h mit 219 Gramm pro Kilometer. (szem, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 23.10.2007)