Die New York Times hat ihren Gewinn dank höherer Werbeeinnahmen gesteigert und sich damit gegen den Abwärtstrend im US-Verlagswesen gestemmt. Der Reingewinn legte im abgelaufenen Quartal um rund sieben Prozent auf 13,4 Mio. Dollar (9,40 Mio. Euro) zu, wie das Unternehmen am Dienstag kurz vor US-Börsenbeginn mitteilte. Der Umsatz erhöhte sich um zwei Prozent auf 754,4 Mio. Dollar, was etwa 20 Mio. Dollar über den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten lag. Die Anleger nahmen das Zahlenwerk positiv auf: NYT-Aktien kletterten nach Börseneröffnung mehr als sechs Prozent ins Plus.

Elf Prozent mehr Anzeigen

"Die New York Times ist durch die Decke gegangen", kommentierte Analyst Ed Atorino von Benchmark Co das Ergebnis. Der Verlag habe eine beeindruckende Bilanz hingelegt, während der Rest der Branche weiterhin mit erheblichen Problemen kämpfe. So kletterten die Einnahmen der NYT durch Werbeanzeigen im nationalen Markt um elf Prozent. Der Auflagenumsatz legte vier Prozent zu. Die Online-Abteilung erhöhte ihren Umsatz sogar um mehr als 26 Prozent.

Die Wall Street rätselt allerdings seit einiger Zeit über die Zukunft der angesehen US-Zeitung, nachdem mit Morgan Stanley Investment Management einer der Hauptanteilseigner aus dem Verlag ausgestiegen ist. Der Anlagefonds hatte in der vergangenen Woche sein Aktienpaket über gut sieben Prozent verkauft und dadurch Spekulationen angefacht, andere Großaktionäre könnten dem Beispiel folgen. Fonds-Manager Hassan Elmasry begründete den Verkauf damit, dass das Verlags-Management schlechte Entscheidungen treffe und er zwei Jahre lang vergeblich für gleiche Stimmrechte gekämpft habe.

Neben der "New York Times" verlegt das Unternehmen auch den "Boston Globe" sowie eine Reihe kleinerer Regionalzeitungen. (APA/Reuters)