London - Die türkische Regierung denkt nach den
Worten von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan über Sanktionen
gegen den Irak nach. Sein Land werde möglicherweise den Export
bestimmter Güter ins Nachbarland stoppen, sagte Erdogan am Dienstag
in London. Der bilaterale Handel hat ein Volumen von jährlich fünf
Milliarden Dollar (3,51 Mrd. Euro). Die Türkei hat 100.000 Soldaten
an der Grenze zum Irak stationiert, um einen erwarteten Angriff
kurdischer Rebellen abzuwehren.
Irak sagte Unterstützung zu
Angesichts eines drohenden türkischen Einmarsches sagte der Irak
seine Unterstützung bei der Zerschlagung der kurdischen PKK-Rebellen
im Grenzgebiet zu. Die Regierung werde die Bewegungsfreiheit der
Kämpfer im Nordirak einschränken und ihre Finanzierung stoppen,
erklärte Außenminister Hoshiyar Zebari nach Krisengesprächen mit
seinem türkischen Kollegen Ali Babacan in Bagdad. Babacan ließ bei
der gemeinsamen Pressekonferenz offen, ob die Maßnahmen aus
türkischer Sicht ausreichen.
Nach einem Treffen mit dem irakischen
Präsidenten Jalal Talabani, der selbst Kurde ist, betonte er, die
PKK-Rebellen seien genauso Terroristen wie die Aufständischen im
Irak. "Es gibt keine guten und schlechten Terroristen." (APA/Reuters)