Michael Schineis, Chef von Atomic, wagt es derzeit noch nicht abzuschätzen, wie rasch sich Österreichs Skiindustrie von der miserablen vergangenen Wintersaison erholt. "Ob das Wetter gut fürs Geschäft ist? Für unsere Nerven ist es das auf jeden Fall."
Raues Umfeld
Atomic muss wie sämtliche Mitbewerber massive Umsatz- und Gewinneinbußen ausbügeln. Die internationale Skiindustrie leidet unter Überkapazitäten, die Preise sind im Keller. Ein raues Umfeld also, um in den Markt einzusteigen.
Kästle versucht es nach einer achtjährigen Auszeit dennoch. Stefan Pierer, Chef der Cross Industries – zu der auch Pankl und KTM gehören –, hat die Marke im März von Benetton gekauft. Ziel ist, sich damit einen Platz im Hochpreissegment zu sichern. "Es geht um keine Liebhaberei", sagt Siegfried Rumpfhuber, Chef der neuen Kästle GmbH. "In drei Jahren soll es Gewinne geben."
Kästle lässt bei Head in Kennelbach fertigen. Für Vertrieb und Forschung sorgen aktuell elf Mitarbeiter in Wels. Der Verkauf soll über eigentümergeführte Fachhändler in Skigebieten passieren. Mit ihnen hofft Kästle jährlich gut 30.000 Paar Skier abzusetzen. Start ist in Österreich, in der Schweiz und Nordamerika. Und klappt die Wiederbelebung der Traditionsmarke, will Pierer sie für andere Produkte verwenden. Eine mögliche Option seien Fahrräder, sagt Rumpfhuber.
35 Handelspartner