Wien – Unternehmen, die über ihr Umsatz- und Ergebniswachstum ungenaue Prognosen lieferten, erlitten in drei Jahren einen durchschnittlichen Verlust beim Aktienkurs von sechs Prozent. Im selben Zeitraum konnten Unternehmen mit "guten" Prognosen, mit Ungenauigkeiten unter der Fünf-Prozent-Grenze, eine Steigerung ihrer Aktienkurse um 46 Prozent verbuchen, wie aus einer Studie des Wirtschaftsprüfers KPMG hervorgeht. "Dabei sind natürlich noch andere Faktoren im Spiel als die Genauigkeit der Prognose", schränken die Studienautoren ein.

Die durchschnittliche Diskrepanz bei Prognosen lag bei 13 Prozent. 80 Prozent der befragten Unternehmen räumen Prognosefehler von über fünf Prozent – sowohl nach unten als auch nach oben – ein. "Die Auswirkungen solch ungenauer Prognosen dürfen nicht unterschätzt werden: finanzielle Verluste, Vertrauensverlust bei Aktionären sowie eine eingeschränkte Unternehmensperformance", heißt es.

Die eigentlichen Folgen ungenauer Prognosen reichen noch tiefer. "Akkurate Prognosen bilden den Kern eines jeden Performance-Management-Prozesses, da hier verlässliche Grundlagen geschaffen werden, anhand derer weitreichende strategische Entscheidungen getroffen werden", so die Studienautoren. Aus diesem Grund lasse sich eine enge Beziehung zwischen schlechten Prognosen und schwächerer Performance nicht verleugnen. (red, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.10.2007)