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Mo Ibrahim stiftet fünf Millionen Dollar.

Foto: Reuters
London - Mo Ibrahim ist ein sehr erfolgreicher Mann. Und er findet Erfolg gar nicht so schwierig. Der Sudanese kann deshalb auch nicht glauben, dass die wirtschaftliche Entwicklung in Afrika nicht viel besser laufen könnte, wenn man nur die Hindernisse - nämlich Korruption, Vetternwirtschaft und Despotentum - aus dem Weg räumt.

Also gründete der in Ägypten geborene Sohn eines nubischen Baumwollhändlers im Jahr 2006 die "Mo Ibrahim Foundation" für gute Regierungsführung und schrieb einen Preis aus: Jener afrikanische Staatschef, der durch freie und faire Wahlen ins Amt gewählt wurde und vorbildlich nach seiner Amtszeit zurücktritt, soll mit fünf Millionen Dollar (3,5 Millionen Euro) belohnt werden.

Anreiz für afrikanische Führer

Ibrahim will den afrikanischen Führern, die nach ihrer Amtszeit nicht auf "Villen, Luxusautos, Wein und gutes Essen" verzichten wollen, einen Anreiz geben, trotzdem in Pension zu gehen. Der ehemalige Präsident von Mozambique, Joaquin Chissano wurde am Montag als erster Preisträger unter allen afrikanischen Staats- und Regierungschefs, die in den vergangenen drei Jahren aus dem Amt geschieden waren, ausgewählt. Er durfte nach 18 Jahren an der Macht nicht mehr zur Wahl antreten und hielt sich daran.

Der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan, der bei der Bekanntgabe des Preises am Montag in London anwesend war, würdigte nicht nur diesen Umstand, sondern auch Chissanos Einsatz für Frieden, Versöhnung, Demokratie und wirtschaftlichen Fortschritt in Mosambik. Mo Ibrahim hat genug Geld, den Preis jährlich zu verleihen, allerdings nur wenn sich jemand geeigneter findet.

Software und Beratung

Er selbst hatte 1989 die Software- und Beratungsfirma MSI gegründet und im Jahr 2000 für 618 Millionen Dollar an das italienische Unternehmen Marconi verkauft. So richtig reich wurde Ibrahim, der in London studierte, mit dem Mobilfunkanbieter Celtel in Afrika. Vor zwei Jahren verkaufte er Celtel für 3,4 Milliarden an ein kuwaitisches Unternehmen. (Adelheid Wölfl, DER STANDARD, Printausgabe 24.10.2007)