Ruhestandsbezug verteuert sich
Das Problem liegt bei Alois Schedl, respektive bei der Pensionsregelung, die der 57-jährige Bautechniker aus seiner langjährigen Laufbahn im Bauten-, Wirtschafts- und Verkehrsministerium mitbringt. Selbige sieht vor, dass der ehemalige Spitzenbeamte mit 60 Jahren mit 60 Prozent seines Letztbezugs in den Ruhestand treten darf. Steigt der bis dato als Geschäftsführer der Asfinag-Baumanagement GmbH tätige in den Vorstand auf, verteuert sich sein späterer Ruhestandsbezug automatisch, denn er basiert dann auf dem um gut 50.000 Euro höheren Vorstandsbezug.
Dessen Höhe dürfte sich, wie der Standard in Kreisen des Verkehrsministeriums erfuhr, an jener des vorzeitig abgelösten Vorstandstrios Franz Lückler, Mathias Reichhold und Christian Trattner orientieren, deren Jahresentgelt je rund 210.000 Euro beträgt, zu denen erfolgsabhängig eine Prämie in Höhe von bis zu 84.000 Euro kam.
Damit ist klar: Die laut Verkehrsminister Werner Faymann sparsame Vorgangsweise bei der Neubesetzung des Asfinag-Vorstands mit Schedl und Klaus Schierhackl wird nicht sparsam. Wiewohl im Ministerium niemand einen Kommentar abgeben will, zeichnet sich nur eine Kostenbremse ab: Schedls Pensionsanspruch muss fiktiv berechnet und als Einmalzahlung abgegolten werden - vor der Bestellung.
ÖBB-Besetzungen vergleichsweise einfach
Unwägbarkeiten wie diese sind bei den anstehenden Besetzungen in der ÖBB vermutlich nicht zu erwarten. Dort ist zwar auch alles kompliziert, aber doch einfacher. Heute, Mittwoch, folgt der erste Streich: Der Aufsichtsrat der ÖBB-Holding unter Präsident Horst Pöchhacker tritt zu einer außertourlichen Aufsichtsratssitzung zusammen, um die Vergrößerung der Holding zu beschließen. Als Fixstarter für die zwei Sessel neben Holding-Vorstandssprecher Martin Huber und Finanzvorstand Erich Söllinger gelten Peter Klugar (derzeit ÖBB-Infrastruktur Betrieb AG) und Gustav Poschalko, die graue Eminenz des ÖBB-Güterverkehrs (Rail Cargo Austria, RCA).