Eine Markthalle in Bangkok: Bedrohte Tiere werden hier zum illegalen Verkauf angeboten und fristen in Käfigen und Aquarien ihr Dasein. Keine ungewöhnlichen Bilder, so könnte man meinen, und doch der Auftakt zu einer der spannendsten Naturdokumentationen seit langem: Die CNN-Reporter Anderson Cooper, Jeff Corwin und Sanjay Gupta haben in dreizehn Ländern auf vier Kontinenten recherchiert, um den drastischen ökologischen Veränderungen nachzugehen und als Ergebnis die vierstündige Dokumentation "Planet in Gefahr" (Mittwoch um 15 und 21 Uhr, CNN) vorzulegen.

Die unbequeme Wahrheit vermittelt einem hier nicht ein ehemaliger US- Vizepräsident und Nobelpreisträger an der Schultafel: Klimawandel, das Kippen ganzer Ökosysteme, Überbevölkerung, Abholzung - diese Schlagworte werden nicht anhand wissenschaftlicher Ausführungen beleuchtet, sondern als eine Ansammlung von Krisenherden verstanden, die alle ineinander wirken.

Auch wenn man über die einzelnen Schauplätze mitunter gerne mehr erfahren würde: Einzelphänomene sind eben kaum mehr als solche zu beschreiben. Dass man einem globalen Phänomen nur gerecht werden kann, indem man selbst von Grönland nach Kambodscha tatsächlich rund um den Globus reist, ist zwar als Methode nicht zwingend, funktioniert hier aber perfekt. (pek/DER STANDARD; Printausgabe, 24.10.2007)