Wien - Sozialminister Erwin Buchinger will die Arbeitslosigkeit behinderter Menschen senken. Als Ziel nennt er, bis kommenden Juli 500 Behinderten einen Job zu geben.

Während die Arbeitslosigkeit im vergangenen Jahr um 6,6 Prozent gesunken ist, stieg sie bei Behinderten um rund drei Prozent. Derzeit sind 29.000 Behinderte arbeitslos gemeldet. Mit der "Aktion 500" möchte Buchinger gegensteuern: Ab November sollen Betriebe ein halbes Jahr lang mit monatlich 600 Euro gefördert werden, wenn sie einem Behinderten Arbeit geben. Dass die Unternehmen diese dann wieder kündigen, könne er nicht ausschließen, sagt Buchinger. Wichtig sei ihm, dass sie "einen Fuß in die Tür bekommen".

Buchinger will vor allem kleine und mittlere Betriebe motivieren. Deren Angst vor dem Kündigungsschutz, der für Menschen mit Behinderungen über 50 Prozent gilt, sei unbegründet: 2006 hätten Unternehmen 633-mal einen Antrag auf Kündigung gestellt, nur 32-mal sei diese vom Gericht verhindert worden. (kap, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.10.2007)