Die Zahl der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren ist im Privatsektor um 17,4 Prozent auf 5.473 Fälle gestiegen, die mangels Masse abgewiesenen Insolvenzanträge um 4,8 Prozent auf 1.008 Fälle. Damit wurden in Österreich 35 Privatpersonen pro Werktag insolvent. Im Bundesländervergleich ist Wien mit 2.064 (+26,2 Prozent) Privatinsolvenzen am stärksten betroffen. Die größten Zuwächse verzeichneten das Burgenland (+27,8 Prozent auf 138 Fälle) und Tirol (+26,3 Prozent auf 755 Fälle). Lediglich in Kärnten gingen die Privatinsolvenzen zurück (-25,8 Prozent auf 471 Insolvenzen).
Noch wengier Unternehmensinsolvenzen
Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen befindet sich hingegen auf dem niedrigsten Wert seit 2004. Während die eröffneten Insolvenzverfahren leicht um 1,7 Prozent auf 2.277 Fälle angestiegen sind, sind die mangels Masse abgewiesenen Verfahren um 8,6 Prozent auf 2.564 zurückgegangen. Der dem Ausgleichsverfahren innewohnende Sanierungsgedanke fand lediglich bei 36 Verfahren eine Chance auf Umsetzung (-52 Prozent) und hat somit weiterhin an Relevanz in der Insolvenzabwicklung verloren.
Im Bundesländervergleich verzeichneten Tirol (-19,1 Prozent, 361 Fälle), Oberösterreich (-14,2 Prozent, 574 Fälle) und die Steiermark (-7,5 Prozent, 594 Fälle) signifikante Rückgänge. In Niederösterreich (+6,2 Prozent, 818 Fälle) und in Salzburg (+1,2 Prozent, 333 Fälle) stiegen hingegen die Firmen-Insolvenzen.
Kleine Gewerbebetriebe
Ein Blick auf die Rechtsform und das Gründungsdatum zeigt, dass bei jeder zweiten Insolvenz (2.525) ein kleiner Gewerbebetrieb betroffen ist und dass 47,6 Prozent der insolventen Unternehmen fünf Jahre oder jünger sind (Gründungsjahr 2002 oder jünger). Die durchschnittlich angemeldete Forderung pro Gläubiger beträgt bei Firmeninsolvenzen ca. 11.000 Euro.