Wien - Erwin Buchinger ist vorsichtig geworden. Der Sozialminister fordert zwar immer noch gerne zusätzliches Geld für seine Klientel, lässt sich aber nicht mehr auf konkrete Zahlen festnageln. "Deutlich mehr" müsse es halt sein.

Diesmal geht es um die Rentner. Die Pensionskommission, eine Art Weisenrat, hat den sogenannten Anpassungsfaktor berechnet, einen Richtwert für die jährlich anstehende Pensionserhöhung. Die Zahl liegt für das Jahr 2008, wie auch die erwartete Inflationsrate, bei 1,7 Prozent.

Nicht nur den Pensionistenverbänden ist das zu wenig. Buchinger will in der Regierung eine "höhere Anpassung für kleine und mittlere Pensionen" durchbringen, auch eine Einmahlzahlung sei möglich. Wobei der Minister seine Zielgruppe ziemlich großzügig definiert. Renten bis zu 1600 Euro monatlich möchte Buchinger bevorzugen. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Alterspension liegt bei etwa 1100 Euro.

Keine fetten Jahre

Auf fette Jahre blicken Ruheständler nicht zurück. Gerade die im Pensionisten-Preisindex erfassten Produkte, die besonders von Senioren gekauft werden, wurden deutlich teurer. Die Rentenzuschläge lagen durchwegs unter dieser Rate (siehe Grafik).

Während Karl Blecha und Andreas Khol, die Pensionistenvertreter von Rot und Schwarz, auf eine Erhöhung von 2,1 Prozent pochen, übt sich die Opposition - einen "Witz" nennen die Grünen die 1,7 Prozent - im Lizitieren. Derzeit in Führung: Das BZÖ, das drei Prozent fordert. (jo/DER STANDARD, Printausgabe, 25.10.2007)