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Foto: AP/Quraisi
Sao Paulo - In Sao Paulo, dem größten Bundesstaats des Landes, hätten 96 der 148 Ethanol-Fabriken ein "grünes Protokoll" unterzeichnet, teilte der Branchenverband Unica am Dienstag mit. Damit verpflichten sich die Betriebe zu zehn Verfahrensweisen, die die Herstellung des Kraftstoffs aus Zuckerrohr umweltverträglicher machen. Künftig wollen die Hersteller laut Unica die Anbauflächen und die umliegende Vegetation schonen, mit Wasser und anderen Rohstoffen sparsam umgehen, den Ausstoß von Schadstoffen verringern und Dünger sparsam einsetzen.

Das "grüne Protokoll" sieht zudem vor, die Brandrodung der Zuckerrohrfelder zur Erleichterung der Ernte per Hand mit der allgemeinen Einführung mechanischer Ernteverfahren zwischen 2014 und 2017 früher abzuschaffen als bisher geplant. Umweltschützer kritisieren seit langen, dass das Abbrennen des Zuckerrohrstrohs die Umwelt belaste. Für neue Zuckerrohrfelder soll das Verbot bereits ab kommenden Monat gelten.

Durch die Umstellung auf umweltfreundlichere mechanische Ernteverfahren werden allerdings Arbeitsplätze wegfallen. Unica-Chef Sawaya Jank kündigte an, ein Teil der heutigen Erntehelfer werde umgeschult. Außerdem sollten beim Aussäen und in der Weiterverarbeitung insgesamt 70.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. In der Zuckerrohrbranche von Sao Paulo, die derzeit 60 Prozent des brasilianischen Zuckerrohrs herstellt, arbeiten derzeit 980.000 Vollzeitkräfte und Saisonarbeiter. (APA)