Modell
Auch ein Geschäftsmodell wie das amerikanische Amazon Prime, bei dem Kunden für einen Pauschalpreis von 79 Dollar (55,4 Euro) ein Jahr lang uneingeschränkt ihre Bestellungen schnell geliefert bekommen, könnte bei deutschen Kunden sicher Interesse finden, sagte Kleber.
Auf Anfrage des WebStandard hieß es seitens des Unternehmens: "Kein Kommentar". Konkrete Pläne zu einem möglichen Deutschland und Österreichstart des Angebots lägen noch nicht vor.
Baby
Amazon.de hat in den vergangenen Wochen sein Angebot im Internet um einen Schuh-Shop und einen Laden für Baby-Artikel erweitert. Über Kundenzahlen wollte Kleber noch nicht sprechen. Derzeit sei man dabei, anhand der Kunden-Nachfrage die Besonderheiten des Geschäfts besser kennenzulernen. Insbesondere bei Kinderschuhen seien die Kunden sehr sensibel. Amazon wolle sich grundsätzlich immer neue Produktgruppen erschließen.
Alles im Angebot
"Wir wollen ein Händler sein, der alles im Angebot hat", betonte Kleber. Die geringen Anlaufkosten bei einem Internet-Geschäft erlaubten dies. Ein wichtiger Zukunftsbereich seien Hochpreis-Artikel wie teure Uhren, bei denen das Angebot ausgebaut werde. Es sei allerdings eine Kundschaft, die man erst für den Einkauf im Internet gewinnen müsse. Als nächstes könne auch Schmuck angeboten werden.
Der Mutterkonzern Amazon.com hatte in der Nacht zum Mittwoch dank des letzten Teils der Harry-Potter-Reihe kräftige Steigerungen bei Umsatz und Gewinn vermeldet. Das internationale Geschäft, zu dem neben der deutschen auch die Töchter in Großbritannien, Frankreich, Japan und China gehören, steigerte die Erlöse im dritten Quartal insgesamt 40 Prozent auf 1,5 Mrd. Dollar.
Harry
Der siebente Harry-Potter-Band "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" sei in Deutschland bisher mehr als 500.000 Mal bei Amazon gekauft und vorbestellt worden, sagte Kleber. Darunter seien über 250.000 Vorbestellungen für die am Samstag erscheinende deutsche Ausgabe - der bisher am meisten vorbestellte Einzeltitel. Weltweit verkaufte Amazon im dritten Quartal 2,5 Millionen Exemplare des Buches.
Mit Blick auf die rapide sinkenden CD-Verkäufe sieht der Deutschland-Chef sein Unternehmen gut aufgestellt. Während der klassische Handel seine CD-Verkaufsflächen reduzieren müsse, könne Amazon das Sortiment ausbauen, um sich als bevorzugte Anlaufstelle für Käufer zu etablieren. Der Absatz der DVD-Nachfolgestandards Blu- ray und HD DVD nehme zu, sagte Kleber. "Es kommt letztlich darauf an, dass relevante Titel erscheinen." So habe es bei dem Hollywood-Film "300" auch spürbare Verkäufe in den neuen Formaten mit besserer Auflösung gegeben.
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