Wien - Freie Auswahl von Forschungsthemen und wachsender Rechtfertigungsdruck sind Thema des Forschungsprojekts "Gelebte Veränderungen in den Lebenswissenschaften", einem von drei neu genehmigten Projekten im Rahmen des Genomforschungsprogrammes "Gen-au" des Wissenschaftsministeriums. Die Wissenschaftsforscherin Ulrike Felt von der Universität Wien geht davon aus, dass sich die Rahmenbedingungen für Forschung und ganz speziell auch für die Lebenswissenschaften verändert haben und sich weiter verändern: So gibt es etwa einen steigenden Wettbewerb um die Mittel.

"Nicht pauschal" aber jedenfalls teilweise sieht die Expertin eine wachsende Notwendigkeit, die Forschung mit "gesellschaftlicher Relevanz über das wissenschaftliche Interesse hinaus zu rechtfertigen". Auch Forderungen, die sozialen und ethischen Implikationen der eigenen Arbeit zu überdenken, sieht die Expertin im Wandel. Felt untersucht nun die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die wissenschaftliche Arbeit, auf Karrieren und auf das produzierte Wissen.

Weitere Projekte

Weitere genehmigte Projekte von "Gen-au" sind "Genetic Testing and Changing Images of Human Life in the Clinical and Political Domains of Pre-Implantation Genetic Diagnosis and Pre-natal Diagnosis" von Erich Grießler vom Institut für Höhere Studien (IHS) sowie "Communicating Synthetic Biology" von Helge Torgersen vom Institut für Technologiefolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Gemeinsam werden die drei Forschungsprojekte mit rund einer Million Euro gefördert.(APA)