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Jean-Jacques Dordain

Foto: APA/Gindl
Wien - Auf den Einstieg der ESA in die bemannte Raumfahrt hofft der Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation ESA, Jean-Jacques Dordain. Und dafür bräuchte es mehr Geld. Schon jetzt könne man nicht sagen, dass Europa mit der bemannten Raumfahrt nichts zu tun habe - "schließlich sind wird Partner bei der Internationalen Raumstation ISS", so Dordain - doch gibt es immer noch kein europäisches Transportsystem für Astronauten, "da hängen wir von den USA und Russland ab". Man denke aber darüber nach, ob es hier nicht eine Unabhängigkeit Europas geben sollte.

Das bedeute aber nicht, dass man nicht mit anderen Ländern in der bemannten Raumfahrt kooperiere. "Wenn wir aber ein gleichberechtigter Partner sein wollen, muss man sicherstellen, dass man die entsprechenden Fähigkeiten hat. Die Entwicklung eines europäischen Transportsystems bzw. signifikanter Partner in der Entwicklung eines solchen Systems zu sein, könnte Europa helfen, ein gleichberechtigter Partner in der bemannten Raumfahrt zu werden", sagte Dordain. Dies sei aber eine Entscheidung der ESA-Mitgliedsländer.

Bisherige Leistungen

Bislang habe man jedenfalls angesichts beschränkter Budgets eine klare Priorität auf wissenschaftliche Programme und Services für die Bürger gelegt. "Aber ich hoffe, dass Europa eines Tages diese Budgetbeschränkungen aufhebt und ein signifikanter Partner in der bemannten Raumfahrt wird", sagte Dordain.

Die Konzentration Europas auf wissenschaftliche Missionen habe sich jedenfalls ausgezahlt: Für Dordain ist "die ESA heute in führender Position bei der Erforschung unseres Sonnensystems". Man sei im Orbit um Venus, Mars, man sei auf Titan gelandet, man jage einen Kometen (Mission "Rosetta"), man plane eine Mission zum Merkur. Das Sonnensystem zu erforschen, bedeute auch, über die Erde etwas zu lernen. Und so sei die ESA auch führend in der Erd- und Umweltbeobachtung. (APA)