Teheran/Rom - Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad hat die UNO-Sanktionen gegen sein Land als nutzlos bezeichnet. Das Dossier des Weltsicherheitsrats sei nicht einmal das Papier wert, auf das es geschrieben worden sei, sagte Ahmadinejad am Mittwoch laut einem Bericht des iranischen Fernsehens. Der Iran werde niemals auf sein Recht verzichten, Uran anzureichern und nuklearen Brennstoff zu produzieren. Die Bemerkungen erfolgten offensichtlich mit Blick auf die laufenden Verhandlungen in Rom.

Dort traf der neue iranische Atomunterhändler Said Jalili am Mittwoch mit dem italienischen Ministerpräsidenten Romano Prodi zusammen, nachdem er am Vortag bereits Gespräche mit dem EU-Außenbeauftragten Javier Solana geführt hatte. Das Treffen war noch vor dem überraschenden Rücktritt des bisherigen Unterhändlers Ali Larijani am Wochenende anberaumt worden. Dieser nahm noch an der Unterredung teil. Larijani hat stets eine relativ gemäßigte Position vertreten, so dass seine Demission als Erfolg Ahmadinejads gewertet wurde.

Am Donnerstag traf sich der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit Jalili und dessen Vorgänger Ali Laridschani. Das Treffen in Hamburg sei auf Nachfrage der iranischen Seite zustande gekommen, erklärte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes, die keine Einzelheiten nennen wollte.

Der UN-Sicherheitsrat hat schon zweimal Sanktionen gegen den Iran verhängt, weil dieser sich weigert, sein Programm zur Urananreicherung zu stoppen. Die USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland haben sich im vergangenen Monat jedoch mit Unterstützung der EU darauf verständigt, bis November mit weiteren Sanktionen gegen den Iran zu warten. Der Regierung in Teheran sollte damit die Chance gegeben werden, ihre Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO/IAEA) unter Beweis zu stellen. (APA/AP)