40 Prozent des Gardebataillons sind Muslime, lautete kürzlich eine Meldung. Junge Österreicher türkischer und bosnischer bzw. albanischer Abstammung sind das wohl. Liegt der überdurchschnittliche hohe Anteil daran, dass junge Männer aus Einwandererfamilien körperlich besser beisammen sind, sich nicht so gern zum Zivildienst melden, die soldatische Tradition in ihrem Milieu noch stärker ist oder einfach daran, dass diese Familien mehr Kinder haben? Jedenfalls zeigt es einen Teil der Realität, den viele hierzulande immer noch nicht wahrhaben wollen. Wenn die Garde am Nationalfeiertag ausrückt, ist sie ein lebender Beweis dafür, dass wir ja doch ein Einwanderungsland sind. Wenn bei einer nationalen Institution wie beim Bundesheer die Einwandererkinder, und die mit einer großen nicht-christlichen Religion so stark vertreten sind, dann wird es Zeit für einen Reality-Check. Sollten wir jemals ein Berufsheer haben, wird das noch stärker spürbar werden. In den USA setzen sich die Mannschaftsdienstgrade fast ausschließlich aus Angehörigen von Minderheiten und Einwanderern zusammen, für die die Army der erste Schritt zum sozialen Aufstieg ist. (Hans Rauscher/DER STANDARD, Printausgabe, 25.10.2007)