Moskau/Prag - Bei Russlands zweitgrößtem Versicherungskonzern Ingosstrach tobt ein Kampf zwischen zwei Oligarchen: dem russischen Strabag-Großaktionär Oleg Deripaska und dem tschechischen Milliardär Petr Kellner.

Kellners PPF Investments hat vor kurzem einen 38,5-Anteil an Ingosstrach erworben, die zu 50 Prozent Deripaskas Basowy Element gehört. Durch eine auf einer Hauptversammlung am 8. Oktober beschlossene Vierfach-Kapitalerhöhung würde dieser Anteil auf zehn Prozent sinken. PPFI sagt, man habe von der HV nichts gewusst und habe daher nicht mitstimmen können. Die Tschechen haben bei der russischen Finanzmarktaufsicht Beschwerde eingelegt. Basowy Element wirft PPFI vor, ihre Beteiligung geheimgehalten zu haben.

Schon in den Neunzigerjahren haben russische Oligarchen westliche Investoren durch überfallartige Kapitalerhöhungen ausgeschaltet. Kellner ist mit Generali verbündet, die einen Einstieg bei Ingosstrach über PPFI überlegt. (ef, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 25.10.2007)