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London - Wissenschaftler aus Großbritannien und den USA berichten in "Nature", dass sie zwei Regionen im Gehirn gefunden haben, deren Aktivität mit einer optimistischen Lebenseinstellung in Verbindung steht. Depressive Menschen, die eher pessimistisch veranlagt sind, zeigen früheren Untersuchungen zufolge Auffälligkeiten in genau diesen Hirnregionen.

Die Wissenschaftler um Tali Sharot vom University College London baten Versuchspersonen, sich entweder an ein emotionales Erlebnis der Vergangenheit zu erinnern oder sich ein zukünftiges Ereignis auszumalen. Dabei zeichneten die Wissenschaftler die Aktivität des Gehirns auf. Grundsätzlich beurteilten die Probanden positive Ereignisse der Zukunft stets positiver als solche der Vergangenheit. Negative Zukunftsvorstellungen hingegen wurden eher distanziert bewertet und nicht mit den eigenen Erfahrungen in Verbindung gebracht.

Amygdala und rACC

Bei positiven Vorstellungen stieg die Aktivität im Mandelkern des Gehirns, der Amygdala, und in einer weiteren Hirnregion an, dem sogenannten rostralen anterioren cingulären Cortex, kurz rACC. Je optimistischer jemand in die Zukunft blickte, desto höher wurde auch die Aktivität in der Amygdala und dem rACC. Negative Vorstellungen hingegen führten zu einer nachlassenden Aktivität in beiden Gehirnregionen.

Frühere Untersuchungen hatten Forscher bereits vermuten lassen, dass bei depressiven Menschen der rACC und andere Hirnregionen, gestört sind, die für die Verarbeitung von Emotionen zuständig sind. Ob diese tatsächlich für den Zusammenbruch des Optimismus bei Depressiven verantwortlich sind, müssten nun weitere Untersuchungen zeigen, schreiben die Wissenschaftler.(APA/dpa)