Sven (Alexander Fehling) will seinen Zivildienst im Ausland leisten. Eigentlich in einem Jugendzentrum in Amsterdam, aber dann kommt alles anders, und Sven im polnischen Oswiecim an. Im Gästehaus der Gedenkstätte am Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz einquartiert, lernt er den Überlebenden Stanislaw Krzeminski (Ryszard Ronczewski) kennen. Einen alten Mann mit einer ganz eigenen Form der Trauerarbeit, für dessen Betreuung Sven zuständig ist. Bald wird Sven - auch außerhalb seiner Arbeitsstätte - klar gemacht, dass er seine eigene Position in Bezug auf den Umgang mit der Vergangenheit und aufs gegenwärtige deutsch-polnische Verhältnis finden muss. Am Ende kommen Touristen heißt der zweite Spielfilm des jungen deutschen Regisseurs Robert Thalheim, der vor zwei Jahren für sein Debüt Netto etliche Preise einheimste. Vor seinem Regiestudium leistete er Ende der 90er-Jahre selbst seinen Gedenkdienst in Polen. (irr / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 25.10.2007)