Khartum/New York - Rebellen aus Darfur haben in einer benachbarten Region im Sudan ein Ölfeld überfallen und zwei ausländische Arbeiter entführt. Sie setzten ausländischen Ölfirmen, insbesondere jenen aus China, ein Ultimatum von einer Woche zur Einstellung der Arbeiten in dem Gebiet. Bei dem Angriff auf das unter chinesischer Leitung stehende Ölfeld Defra in der Region Kordofan am Dienstag seien den sudanesischen Streitkräften Verluste zugefügt worden, erklärte Rebellenführer Mohamed Bahr Hamdin am Donnerstag.

Hamdin leitet die Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit (JEM) in der Region Kordofan. Der jüngste Angriff sei eine Botschaft vor allem an die chinesischen Firmen, die die größten Investoren in der sudanesischen Ölindustrie seien. Die JEM betrachte alle ausländischen Ölfirmen als Mörder, da diese die Regierung dabei unterstützten, Waffen zu kaufen, die zur Tötung von Frauen und Kindern eingesetzt würden. Bei den entführten Arbeitern handelt es sich nach sudanesischen Medienberichten um einen Kanadier und einen Iraker.

Friedensgespräche am Samstag

Der Weltsicherheitsrat forderte alle Rebellengruppen in Darfur zur Teilnahme an den ab Samstag geplanten Friedensgesprächen mit der sudanesischen Regierung auf. Zugleich drohte der Sicherheitsrat in New York mit Maßnahmen gegen jede, die den Friedensprozess zu untergraben versuche. Nähere Angaben wurden nicht gemacht.

Diplomaten zufolge könnten die Maßnahmen auch Sanktionen enthalten. In einer während einer Sitzung am Mittwoch verlesenen Erklärung betonte der Rat die dringende Notwendigkeit einer umfassenden und nachhaltigen politischen Lösung für Darfur. (APA/AP)