In dieser Börsewoche brachte Apple Inc. sehr erfreulichen Quartalsergebnisse. Der Gewinn konnte um 67 % auf USD 904 Mio. bzw. auf USD 1,01 je Aktie gesteigert werden. Die Erwartungen der Analysten wurden mit diesem Ergebnis weit übertroffen. Auch die Absatzzahlen legten mit einem Plus von 29% deutlich zu. Als positiv ist dabei anzumerken, dass in allen Produktbereichen Steigerungen erzielt werden konnten. Besonders im Computerbereich wurden die Absatzzahlen von Laptops deutlich gesteigert. Insgesamt wurden 2,16 Mio. Macs verkauft.

Amazon, das größte Internet-Buchhandelsunternehmen konnte seinen Quartalsgewinn auf USD 80 Mio. (19 Cent je Aktie) steigern. Verantwortlich für den Anstieg waren vor allem Zuwächse bei den Umsätzen von Elektronikprodukten und Schmuck. Die Erlöse konnten insgesamt um 41 % auf USD 3,26 Mrd. ausgeweitet werden. Die Aktie hat mit einem KGV von aktuell 102 allerdings schon sehr viel von dieser positiven Entwicklung vorweggenommen. Texas Instruments, ein wichtiger Halbleiterhersteller musste im dritten Quartal einen Umsatzrückgang um 2,6 % auf USD 3,66 Mrd. hinnehmen. Allerdings konnte der Quartalsgewinn um 11 % ausgeweitet werden. Die Ergebnissteigerung wurde durch einen besseren Produktmix ermöglich.

Microsoft hat sich mit der EU geeinigt, Anbietern von Software mehr Details über seine Betriebssysteme bekanntzugeben. Damit können Softwareproduzenten ihre Produkte leichter in Windows XP und Windows Vista integrieren und vermeiden damit gravierende Wettbewerbsnachteile. Mit dieser Übereinkunft lichten sich allmählich die Schatten über der Microsoft Aktie, nachdem jahrelang gerade dieses heikle Thema die Mitbewerber und Kritiker des Fast-Monopolisten intensiv beschäftigt hatte. American Express konnte sein Quartalergebnis um 10% auf USD 1,07 Mrd. steigern. Die Analystenerwartungen wurden damit etwas übertroffen werden. Die Aktie ist innerhalb des Sektors ein Outperformer.

Finanzwerte weiter unter Druck

Das Ergebnis von American Express war eine der wenigen guten Nachrichten aus dem USFinanzsektor. Bank of Amerika hat nach dem schlechten Quartalsergebnis der Vorwoche nun einen Abbau von 3.000 Mitarbeiter angekündigt. Merrill Lynch, das am meisten verschuldete große US-Brokerhaus berichtete am Mittwoch den größten Quartalsverlust seit Jahrzehnten. Durch Abschreibungen von Vermögenswerten (vor allem subprime mortgages) im Ausmaß von USD 8,4 Mrd. wurde ein Verlust von USD 2,2 Mrd. gemeldet. Offensichtlich ist damit von den großen US-Brokerhäusern Merrill Lynch am meisten betroffen ist. Eine mögliche Zurückstufung des Ratings der Merrill Lynch Life Insurance Co. durch Standard & Poors wird gerade überprüft.

Ausblick

Nachdem die Ölpreise ihren Höhenflug fortsetzen und die Stärke des japanische Yen viele Carry-Trader zwingt, ihre Positionen weiter aufzulösen, erwarten wir in der kommenden Woche die US-Aktienmärkte tendenziell schwächer. Der Nasdaq Composite Index sollte eine etwas bessere Entwicklung zeigen als der S&P 500.