Europas drittgrößter Versicherungskonzern ist in das Kreuzfeuer der Kritik geraten. Nachdem der britische Hedgefonds Algebris das Generali-Management aufgefordert hat, durch Übernahmen mehr Wert zu schaffen und die Corporate Governance zu reformieren, kommt nun auch von anderen Aktionären Kritik an der "veralteten und überbezahlten" Konzernführung.
Generali-Großaktionär Romain Zaleski befürwortet die Initiative der Briten. Und bei der Bank-Austria-Mutter, der Mailänder UniCredit, heißt es, dass ein wertorientierteres Denken bei Generali nicht schaden würde. Alles was den Wert steigere, sei positiv. Die Generali-Aktien haben aufgrund des "offenen Briefs" der Briten in dieser Woche bis zu zehn Prozent zugelegt.
Greiser Präsident
Dass das Alter des 83-jährigen Generali-Präsidenten Antoine Bernheim laut dem Hedgefonds ein Hindernis für eine langfristige Strategie sei, wurde bei UniCredit nicht dementiert. Die Bank ist bereit, ihre Beteiligung zu verkaufen. Zwar hat Bernheim den Titel eines "Non Executive Chairman" - eines nicht operativen Vorstandschefs -, in der Praxis ist er aber der eigentliche Drahtzieher beim Versicherer. Dafür verdiente er im Vorjahr 4,9 Mio. Euro. Das ist mehr als das Zehnfache seines Kollegen bei der Allianz (294.000 Euro) und das Vielfache des Axa-Chefs (557.000 Euro).
Auch die beiden Bernheim-Vasallen, die Vorstände Giovanni Perissinotto und Sergio Balbinot, sind nach Ansicht der Briten zu teuer. Algebris fordert nicht nur eine leistungsorientierte Vergütung, sondern auch ein schlankes Management.