Die Krähen von Pearblossom und die Geschichte, wie dieses und jenes und überhaupt etwas sehr Komisches geschah (€ 13,30, Fischer Schatzinsel). So eigentümlich der Beginn, so ungewöhnlich ist die Entstehung des Buches. Und der Autor. Der britische Schriftsteller Aldous Huxley hat es für seine kleine Nichte Olivia geschrieben; im Jahr 1944 als Geschenk für Weihnachten, das sie in Pearblossom, USA, verbrachten.

Und hätte es nicht ein Nachbar, Herr Yost, in Kopie erhalten, wäre das Buch für immer verschwunden. Das Original wurde bei einem Brand vernichtet. Huxley erzählt die Geschichte eines Krähenpaares, dem eine Klapperschlange täglich das frisch gelegte Ei aus dem Nest stiehlt, bis die Krähen die Schlange mit List und der Hilfe eines weisen Uhus besiegen. Letzterer lebt übrigens in Herrn Yosts Garten, Anspielungen auf Olivia und ihren Bruder fehlen ebenso wenig. Die Sprache des Buches ist klar, kindgerecht knapp gefasst. Und was bedrohlich klingt, wird betont harmlos gezeichnet. Mit roter Zipfelmütze und Schal lässt die Illustratorin Sabine Wilharm die gefräßige Schlange fast liebenswert aussehen; den Bösewicht, der seine Jagd, lässig am Baum, indem sich das Krähennest befindet, startet.

Wilharms Bilder sind kraftvoll, bunt, lustig anzusehen und nie erschreckend, auch wenn gerade ein Krähen-Ei verspeist wird. Bekannt geworden durch ihre Illustrationen für die deutschsprachige Ausgabe der Harry-Potter-Romane, leistet es sich Wilharm sogar, zeichnerisch eine kleine Nebengeschichte beizufügen. Ein Vogelpärchen lebt, ungestört von der Schlange, neben den Krähen, gründet eine Familie und muss schließlich die Koffer packen. Wegen Lärmbelästigung, weil Frau Krähe am Ende "viermal siebzehn Küken" ausgebrütet hat. (pm, ALBUM/DER STANDARD/Printausgabe, 27./28.10.2007)