Innsbruck - Je höher der Mist im Gebirge liegt, desto langsamer verlaufen seine Abbau- und Verrottungsprozesse. Auch Bioabfälle brauchen in Regionen mit kurzen Sommern und langen Wintern viele Jahre und bisweilen Jahrzehnte, bis die Verrottung abgeschlossen ist. Besonders gilt das für Orangen- und Bananenschalen, die nicht zuletzt aufgrund der in ihnen enthaltenen Spritzmittel die alpinen Bakterien vor schwer zu lösende Aufgaben stellen.

Konservierte Abfäll

Dazu kommt, dass in den langen Kälteperioden die Bioabfälle in ihrem jeweiligen Zersetzungsstadium immer wieder konserviert werden. Bananen- und Orangenschalen werden über Jahre zu braunschwarzen, schrumpeligen Gebilden, oft auch noch mit identifizierbarem Markenpickerl. Auch Papiertaschentücher erweisen sich als zäh. Die Empfehlung lautet daher eindeutig, alles was man den Berg hinaufgetragen hat, wieder nach unten mitzunehmen.

Eine originelle Form auf diese Problematik hinzuweisen, hat man sich neuerdings im Naturpark Zillertaler Alpen einfallen lassen. Infotafeln laden zum Raten ein, wie lange Zigarettenstummel, Blechdosen und Plastikabfälle brauchen, bis sie vollständig zersetzt sind. Die für Neugierige auf den Tafeln nachzulesenden Antworten seien hier verraten: fünfeinhalb bis 100 Jahre. (hs, DER STANDARD Printausgabe, 27./28.10.2007)