Und weil der Winter 2006/07 schneetechnisch das "Worst-Case-Szenario" aller Touristiker war, kann es nur besser werden: Auch heuer startet der Tiroler Ski-Ballermann am 1. Dezember. Mit großem Rambazamba - und der New Yorker MTV-Award-Gewinnerin Rihanna.
"Stimmung" inklusive
Noch vor ein paar Jahren, weiß Steibel, war Ischgl nicht nur partytechnisch, sondern auch terminlich ganz vorne dabei. Aber mittlerweile liegt man nur noch im Mittelfeld: Der Skistart ist wie das Weihnachtsgeschäft. Alle paar Jahre rutscht man ein bisserl weiter in den Herbst: Gletscherregionen (in Sölden etwa startet der Skiweltcup dieses Wochenende, am Kitzsteinhorn laufen die Lifte seit Mitte September) sind da natürlich im Vorteil - aber auch anderswo bestimmt längst nicht mehr Frau Holle, ab wann Winter ist. "Stimmung" inklusive: Schladming/Rohrmoos fährt seit gestern und feiert ab dem 9. November, das Stubaital eine Woche später - und auch Obergurgl ist ab Mitte November dabei.
Freilich: Das Gros der Regionen wartet lieber ab. "Wenn's Wetter passt, geht es los", erklärt Ute Hödl vom Steiermark Tourismus. Denn "Schnee-Zocken" kann trotz technischer Hilfsmittel (siehe Artikel unten) nach hinten losgehen: Ein schneeloses Opening macht die "Wir waren die Ersten"-Publicity zum Image-Bumerang.
Der Trend zur "großen" Event-Ouvertüre hat aber nicht nur PR-Gründe, erklärt Andreas Steibel. Er füllt die Betten: "In der ersten Woche sind wir ausgebucht." Bei 11.000 Betten in und weiteren 6000 um Ischgl keine Kleinigkeit und ein Argument, es den Event-Alpinisten nachzutun: Clubbings sind Standard - wer auf sich hält, holt Chart-Sterne. Oder Sternchen. Und das kostet. "Sehr viel", seufzt Steibel - Summen nennt er nicht: aus Konkurrenzgründen.
Dass die Mitbewerber die "Methode Ischgl" längst gnadenlos abkupfern, freut Steibel aber: "Dass uns alle kopieren, zeigt, dass wir gut sind. Es gibt eine Event-Inflation. Jeder Pipifax-Ort will mitspielen - manche sollten da aber noch einmal drüber nachdenken."
Schrecken "bleibt aus"