An jenem Mittwochabend beschwerte sich niemand, dass das runde Jagdhütterl eher entrisch liegt
Redaktion
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Ginge es nur ums Filmeschauen, wäre die Viennale nicht, was sie ist. Deshalb findet das traditionelle Viennale-Fest jedes Jahr zur Halbzeit des Festivals im Lusthaus statt. Und obwohl die Wiener (Gast-)Szene eher zentrumsverbunden-immobil ist, beschwerte sich auch Mittwochabend niemand (nicht einmal der doch oft "raunzerte" Stefan Weber), dass das runde Jagdhütterl eher entrisch liegt: Das gehört eben dazu. Noch nicht ganz Tradition, aber irgendwie auch schon vertraut wirkt es, wenn Ulrich Seidl zu Viktor Hennemann bittet. Der Filmer (Seidl) feierte Donnerstagabend die erfolgreiche Premiere seines neuen Filmes "Import - Export"in Hennemanns "Wellnessclub Atlantis" in Wien Neubau.
Und weil es Menschen gibt, die weder mit dem Clubchef noch mit dem Club etwas assoziieren, stellte schon die Einladung klar, dass der "Wellnessclub" der einstige Swinger-Club "Kore-Palast" ist. Hennemann ist/war dort Chef - und war als ebendieser unter seinem Rufnamen Vickerl in Seidls "Hundstagen" zu erleben. Inwiefern sich "Atlantis" von "Kore" unterscheidet, ist schwer bis gar nicht zu erkennen - "Import Export" hat mit den "Hundstagen" aber nichts gemein. Auf den Party-Ort kam man, heißt es bei Seidls Filmverleih, aber "eher aus alter Verbundenheit. Daraus soll aber bitte niemand falsche Schlüsse ziehen.
Und sonst?
+++ Staatstragend 1 Die Falter-Zeichnerin, Filmemacherin und Rondo-Autorin Andrea Maria Dusl präsentierte am Donnerstag ihr Buch "Die Österreichische Oberfläche" und stellte dabei die nüchterne Diagnose: "Österreich ist eine Illusion." +++ Staatstragend 2 Weil Nationalgefühl (auch) Ohrensache ist, bat das "Institut für zeitgenössische Kulturgeschichte" am Freitag zur Austropop-Enquete. Martin Moped referierte zum Thema "Ein Nationalfeiertag ohne Austropop und andere undenkbare Gedanken". (Thomas Rottenberg, DER STANDARD Printausgabe, 27./28.10.2007)
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