Paris - Die Menschenrechtsorganisation "SOS Racisme" hat eine Unterschriftensammlung gegen die "ethnischen Statistiken" in Frankreich gestartet. Diese sind nach Ansicht der Organisation im neuen Ausländer- und Asylgesetz des französischen Immigrationsministers Brice Hortefeux (UMP) vorgesehen, das die Datenschutzbestimmungen abgeändert hat und nunmehr die Sammlung von Informationen nach ethnischer Herkunft erlaubt.

Laut einer Aussendung von "SOS Racisme" will die Regierung bereits im nächsten Jahr eine großangelegte Studie in die Wege leiten, bei der 24.000 Personen nach ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihrer Religion, ihrem Einkommen und ihrem Studiengrad befragt werden. "Es ist dringend, sich angesichts dieses Verzichts auf die Gründungswerte unserer Republik zu mobilisieren", schreibt die Organisation in der Aussendung.

Umstrittenes Gesetz

Die Petition gegen die "ethnischen Statistiken" wurde nach den Angaben bereits von Pierre Berge, Präsident der Stiftung Berge - Yves Saint-Laurent, vom Präsidenten der Menschenrechtsvereinigung MRAP, Louloud Aounit, von der Grünen-Abgeordneten Martine Billard, vom Sozialisten Malek Boutih (PS), vom Schriftsteller Didier Daeninckx, vom Studentenführer Bruno Julliard (Präsident der Vereinigung UNEF) und von Dominique Sopo, Präsident von "SOS Racisme", unterzeichnet.

Das umstrittene Gesetz, das in der abgelaufenen Woche von der Nationalversammlung genehmigt wurde, sieht auch Gentests für die Familienzusammenführung von Ausländern vor. Die oppositionellen Sozialisten kündigten bereits am Donnerstag einen Rekurs vor dem Verfassungsrat an. Der Beschwerde schließen sich auch Vertreter der Grünen, der Kommunisten und der oppositionellen Zentrumspartei UDF-MoDem an. Die Beschwerde richtet sich unter anderem gegen die Bestimmung, "ethnische Statistiken" anzulegen. (APA)