Rom - Vor der Küste Süditaliens sind am Wochenende bei zwei Schiffbrüchen mindestens 17 Bootsflüchtlingen umgekommen. Vor Sizilien sank nach Angaben der Rettungskräfte vom Sonntag ein aufblasbares Floß mit 24 Flüchtlingen, von denen neun starben, darunter ein etwa fünfzehnjähriger Bub. Acht Menschen wurden noch vermisst. Die Polizei nahm die Überlebenden fest.

Rund 200 Kilometer nördlich zerbarst den Rettern zufolge in der Nacht zum Sonntag ein rund 30 Meter langes Holzboot vor der Küste Kalabriens. Es seien sieben Leichen geborgen und 119 Menschen gerettet worden. Die Geretteten wurden demnach in einer Sporthalle untergebracht und medizinisch versorgt.

Bei den Insassen des Holzbootes habe es sich um palästinensische Flüchtlinge gehandelt, allesamt erwachsene Männer mit Ausnahme eines zehnjährigen Kindes. Die Bootsflüchtlinge waren nach eigenen Angaben vor einigen Tagen von einem ägyptischen Hafen aus in See gestochen. Seit Jahresanfang erlitten vor der kalabrischen Küste 14 Boote mit Flüchtlingen Schiffbruch. Die 1.500 Menschen, die lebend in Italien ankamen, waren überwiegend kurdischer, irakischer oder ägyptischer Herkunft und meist von der Türkei oder Ägypten aus aufgebrochen. (APA)